Amberg
16.04.2021 - 15:48 Uhr

In Amberg jetzt mehr Platz für Corona-Impfungen

Seit zwei Wochen arbeiten die beiden Corona-Impfzentren in Amberg und Sulzbach-Rosenberg in voller Auslastung. Da kommt die neue Außenstelle in Amberg in der ehmaligen US-Schule in der Kennedystraße gerade recht.

Hier finden normalerweise die Arzt-Gespräche vor den Corona-Impfungen statt. OB Michael Cerny (Zweiter von rechts) nahm allerdings nur symbolisch Platz, er muss noch ein bisschen auf seine Impfung warten. Mit (von links) Dr. Günther Bock, Susanne Augustin und Martin Ströhl stellte er die neue Impfstation in der ehemaligen US-Schule vor. Bild: Petra Hartl
Hier finden normalerweise die Arzt-Gespräche vor den Corona-Impfungen statt. OB Michael Cerny (Zweiter von rechts) nahm allerdings nur symbolisch Platz, er muss noch ein bisschen auf seine Impfung warten. Mit (von links) Dr. Günther Bock, Susanne Augustin und Martin Ströhl stellte er die neue Impfstation in der ehemaligen US-Schule vor.

Die Kennedyschule bietet ideale Voraussetzungen für eine weitere Corona-Impfstelle in Amberg, darin waren sich die Verantwortlichen einig. Am Freitagmorgen führten Dr. Günther Bock, der ärztliche Leiter des Impfzentrums Amberg, dessen Leiter Martin Ströhl vom BRK und Susanne Augustin, als Leiterin des Rechtsamts die Impfzentrum-Ansprechpartnerin bei der Stadt, Oberbürgermeister Michael Cerny durch die Räume. Die waren zu diesem Zeitpunkt nicht in Betrieb, sind es aber eigentlich seit Mittwoch und noch bis nächsten Dienstag: Hier werden gerade die 5000 Dosen Astrazeneca verimpft, die die Region wegen ihrer hohen Inzidenzwerte als Sonderzuteilung vom Freistaat bekommn hat.

Genau dafür ist die neue Impfstation und eine weitere, die vergangene Woche in Auerbach eröffnet wurde, gedacht: Sie sollen dann aktiv werden, wenn es über die regulären Lieferungen an die beiden Impfzentren im Amberger Jugendzentrum und im LCC Sulzbach-Rosenberg hinaus zusätzliche Impfstoffmengen gibt. Nachschub kommt jetzt tatsächlich reichlicher, wie Bock berichtete: Deshalb arbeiten die beiden Impfzentren seit zwei Wochen in voller Auslastung – jeden Tag, im Drei-Schicht-Betrieb von 8 bis 22 Uhr. Weil inzwischen auch die Hausärzte mitmischen dürfen, gab es am Donnerstag sogar einen Rekord: Insgesamt 2000 Menschen wurden laut Bock an diesem einen Tag geimpft, die größte Zahl seit Beginn der Corona-Impfungen im Raum Amberg-Sulzbach. Inzwischen seien hier 20 Prozent der Bevölkerung versorgt, berichtete Bock – damit sei man "Spitzenreiter in der Oberpfalz", worauf die Verantwortlichen schon ein bisschen stolz seien.

Amberg13.04.2021

Wichtig fürs Impftempo

Ursprünglich sei die Idee gwesen, im Landkreis eine zusätzliche Impfstation einzurichten, um die Wege zu verkürzen, blickte OB Cerny zurück. Als dann nach den zunächst nur geringen Zuteilungen deutlich wurde, dass die Impfstoff-Mengen zunehmen, habe man beschlossen, neben Auerbach auch in Amberg noch eine weitere Impfstation einzurichten, um die vorhandenen Vakzine möglichst schnell spritzen zu können. Dass man das schon vorbereitet habe, bevor vor gut einer Woche die Sonderzuteilung angekündigt wurde, entpuppte sich laut OB dann als Glücksgriff.

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Amberg12.04.2021

Die Kennedyschule dient der Stadt normalerweise als Ausweichquartier, wenn wegen Bauarbeiten Klassen aus anderen Schulen ausgelagert werden müssen. Momentan wird sie dafür aber nicht gebraucht und ließ sich mit wenig Aufwand in ein kleines Impfzentrum verwandeln. Man könnte es, wenn es denn noch mehr Impfstoff geben würde, sogar noch weiter ausbauen, meinte Martin Ströhl. "Im Moment gibt es kein wichtigeres Thema als impfen", betonte OB Cerny. Wichtig sei, dass man dabei schnell sei, um möglichst zügig eine Impfquote zu erreichen, die "eine positive Auswirkung" in der Pandemie habe. Günther Bock berichtete, dass Israel inzwischen eine sehr hohe Quote erreicht habe, die Inzidenz aber trotzdem nicht sinke wie erhofft: "Vielleicht haben sie dort zu schnell gelockert", meinte der Mediziner.

"Prio 2" ist Anfang Mai geimpft

BRK-Vertreter Ströhl nutzte die Gelegenheit für ein Lob an die Mitarbeiter im Impfbetrieb und machte klar: "Wenn wir das Ehrenamt nicht hätten, könnten wir das nicht stemmen." Inzwischen sei man so weit, dass Ende April/Anfang Mai die Impfwilligen der Prioritätsstufe 2 mit einer ersten Spritze versorgt sein werden. "Dann wird es ein bisschen ins Stocken geraten" bei den neuen Erstimpfungen, weil dann die zweiten Termine der beiden ersten Prioriesierungsgruppen anstehen. Günther Bock berichtete, man erwarte, dass die Priorisierung im Mai aufgehoben werde und dann ohne festgelegte Reihenfolge geimpft werden kann. Die Vorgabe, wer zuerst an die Reihe komme, sei zum Start der Impfkampagne richtig gewesen, inzwischen aber nicht mehr erforderlich.

In der ehemaligen US-Schule in der Kennedystraße in Amberg gibt es jetzt eine Außenstelle des großen Imfpzentrums. Bild: Petra Hartl
In der ehemaligen US-Schule in der Kennedystraße in Amberg gibt es jetzt eine Außenstelle des großen Imfpzentrums.
Im Blickpunkt:

Merkel war schon dran, Cerny wartet noch

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte am Freitagnachmittag ihre Corona-Impfung. Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny muss noch warten. Und tut das auch ganz bewusst, auch wenn es viele Stimmen gegeben habe, die meinten, der Oberbürgermeister müsste früher geimpft werden: „Jeder ist dran, wenn er dran ist“, sagte Cerny bei der Besichtigung der neuen Amberger Impfstation am Freitag. Der OB ist in die Priorisierungsgruppe 3 eingestuft und rechnet damit, dass er „vielleicht Ende Mai“ seinen Termin haben wird.

 
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