Amberg
01.12.2021 - 15:53 Uhr

Amberger Hospizverein spendet 100.000 Euro für neues Hospiz in Schwandorf

In einem Hospiz werden unheilbar kranke Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet. Der Bedarf an derartigen Einrichtungen ist groß. Mit einem Neubau in Schwandorf wird Abhilfe geschaffen. Der Hospizverein Amberg unterstützt mit 100.000 Euro.

100.000 Euro spendet der Amberger Hospizverein für den Neubau des Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf. Symbolisch wurde im Amberger Rathaus ein Schutzengel überreicht (von links): Gisela Pöhler (Vorsitzende Hospizverein Schwandorf), Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling, Martin Steinkirchner (Johanniter), Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, Evi Bauer-König (stellvertretende Vorsitzende Hospizverein Amberg), Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller und Ambergs Hospizverein-Vorsitzender Georg-Franz Fröhler. Bild: Petra Hartl
100.000 Euro spendet der Amberger Hospizverein für den Neubau des Bruder-Gerhard-Hospiz in Schwandorf. Symbolisch wurde im Amberger Rathaus ein Schutzengel überreicht (von links): Gisela Pöhler (Vorsitzende Hospizverein Schwandorf), Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling, Martin Steinkirchner (Johanniter), Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny, Evi Bauer-König (stellvertretende Vorsitzende Hospizverein Amberg), Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller und Ambergs Hospizverein-Vorsitzender Georg-Franz Fröhler.

100.000 Euro – das ist viel Geld, vor allem für einen Verein. Doch mit genau dieser Summe unterstützt der Amberger Hospizverein den Neubau eines Hospizes in Schwandorf. „Unseren Verein gibt es seit 1995“, erzählt Georg-Franz Fröhler, der Vorsitzende des Amberger Hospizvereins. „Und von Anfang an hatten wir immer den Hintergedanken, dass einmal ein Hospiz bei uns errichtet werden soll. Dafür haben wir Spenden gesammelt und gespart.“

Als dann klar gewesen sei, dass in Schwandorf das Bruder-Gerhard-Hospiz gebaut wird, entschlossen sich die Amberger, sich mit ihren über 26 Jahre angesparten 100.000 Euro an der Umsetzung zu beteiligen. „Mit dem Bau geht ein langgehegter Traum unseres Hospizvereines in Erfüllung“, sagte der Vorsitzende bei der Spendenübergabe im Amberger Rathaus. „Leider nicht an unserem Wunschort“, gab Fröhler zu. „Aber wichtig ist, dass es gebaut wird und nicht wo.“

Hilfe über Landkreisgrenzen

Gleicher Auffassung waren auch die verantwortlichen Politiker. „Wir können alle froh sein, dass unsere Region vorwärts kommt. Egal auf welcher Gemarkung gebaut wird“, sagte Schwandorfs Oberbürgermeister Andreas Feller. Und Michael Cerny, der Oberbürgermeister von Amberg, lobte den Hospizverein. Es zeuge von Größe, das Geld über Landkreisgrenzen herauszugeben, um die Verwirklichung des Projektes zu ermöglichen.

Wie groß der Bedarf nach einem weiteren Hospiz ist, sei mehr als deutlich geworden, erzählte Schwandorfs Landrat Thomas Ebeling. „Der Wunsch wurde von mehreren Seiten an uns herangetragen.“ Daraufhin hätte Ebeling mit den Johannitern Kontakt aufgenommen, die werden die Trägerschaft übernehmen, Kooperationspartner ist der Hospizverein Schwandorf. Martin Steinkirchner aus dem Regionalvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe Ostbayern erzählte bei der Spendenübergabe, dass es noch vor zehn Jahren kein einziges stationäres Hospiz in der Oberpfalz gegeben hat. „Damit waren wir der einzige Regierungsbezirk ohne. Wo sollten die Menschen hin, für die es keine Heilung gab, die aber auch daheim nicht betreut werden konnten?“ Also haben die Johanniter vor acht Jahren das erste Oberpfälzer Hospiz bei Regensburg eröffnet. Mittlerweile gebe es neben dem Johannes-Hospiz in Pentling auch das St.-Felix-Hospiz in Neustadt a. d. Waldnaab.

Großer Bedarf an Hospizplätzen

Doch Schätzungen zufolge würden für eine Million Einwohner etwa 30 Hospizplätze gebraucht. „Wir in der Oberpfalz haben etwa 1,1 Millionen Einwohner, bisher aber nur 18 Plätze“, betonte Steinkirchner. Mit dem Neubau in Schwandorf kämen zehn weitere hinzu. Mit der überregionalen Einrichtung werde nicht nur der Schwandorfer Raum, sondern die mittlere Oberpfalz abgedeckt. „Hilfe für alle Menschen, die sie brauchen“, sagte Georg-Franz Fröhler. Das Geld aus Amberg solle im neuen Hospiz vor allem für den „Raum der Stille“ verwendet werden. „Den dürfen wir auch mitgestalten.“ Als Symbol der Unterstützung überreichte Fröhler einen kleinen Engel. Der stehe für den „Beistand, die helfenden Hände, Nähe, einfach das für jemanden da sein, das in der Hospizarbeit so wichtig ist“, erklärte Fröhler.

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Schwandorf24.05.2021
Hintergrund:

Das Projekt: Bruder-Gerhard-Hospiz

  • Standort: Schwandorf
  • Bausumme: 4,25 Millionen Euro
  • Gebäudegröße: 1370 Quadratmeter
  • Platz: für zehn Hospizgäste
  • Träger: Johanniter-Unfall-Hilfe
  • Baubeginn: geplant für das Frühjahr 2022
  • Bezug: voraussichtlich Ende 2023
  • Ausgangslage in der Oberpfalz: bisher zwei stationäre Hospize mit insgesamt 18 Plätzen (Johannes-Hospiz in Pentling, St.-Felix-Hospiz in Neustadt/WN)
 
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