Die Aufgabe des Bundeswettbewerbs Fremdsprachen gestaltete sich als besondere Herausforderung: Es sollte ein Video zum Thema "Starke Frauen in der Antike" gedreht werden, und zwar in der Wettbewerbssprache Alt-Griechisch. Zur Wahl standen Sappho, Aspasia, Medea und Iphigenie.
Jonathan Rösel vom Erasmus-Gymnasium entschied sich für die Figur der Medea und setzte die Jagd nach dem goldenen Vlies überaus kreativ und mit viel Liebe zum Detail um: So stellte er Medeas Geschichte mit Lego-Figuren und einem selbstgebauten Lego-Schiff, der legendären Argo, nach.
Mit einem eigenen Text, mit dem der Schüler auf Altgriechisch den Lego-Darstellern Leben einhauchte, konnte sich der Neuntklässler gegen seine Mitbewerber durchsetzen. Ein weiterer Teil des Wettbewerbs war zudem eine mehrstündige Klausur, in der neben Textverständnis, sprachlicher Kreativität und kulturellem Wissen auch Neugriechisch geprüft wurde. Der Erasmus-Schüler konnte auch hier mit detailliertem Fachwissen und breiten Allgemeinwissen beeindrucken und erlangte so den ersten Platz für das Land Bayern, der mit 140 Euro dotiert war.
Auf die Frage, warum ihn Alt-Griechisch so fasziniere, nennt Jonathan viele Gründe. Einer davon sind die Diskussionen über Fragen, die uns auch heute noch beschäftigen, genauso wie die Menschen damals vor über 2000 Jahren: "Der Alt-Griechisch-Unterricht ist so spannend und die Themen sind brandaktuell. Ein Schlüsselerlebnis für mich war zum Beispiel die Erkenntnis, dass auch wir alle uns wie Herakles oftmals entscheiden müssen, welchen Weg wir im Leben gehen wollen und was uns im Leben wirklich wichtig ist." Dass sich diese Leidenschaft für eine Sprache einmal in solch einem bedeutenden Preis widerspiegeln würde, freute vor allem Schulleiter Karl Bösl und die Leiterin der Fachschaft Griechisch Irene Grünauer.
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