Wenn eine Veranstaltung zum 28. Mal über die Bühne geht, dann versteht es sich von selbst, dass bei der Vorstellung des Programms erst einmal Erinnerungen ausgetauscht werden. Im Falle des 28. Amberger Sommer-Festivals ist das insofern kein Problem, weil mit Norbert Fischer, dem jetzigen Vorsitzenden der Freunde des Stadttheaters, gleichzeitig der Gründungs-Kulturreferent dabei war.
Und so plauderte Fischer in der vergangenen Woche in der Stadtbibliothek ganz entspannt darüber, wie das damals gewesen ist, als man das 1. Sommer-Festival ausgerechnet in der Bergfestwoche im Storg-Innenhof veranstaltet hat. "Da kommt doch kein altes Schwein", sei ihm gesagt worden im Vorfeld. Wenn Amberg droben am Berg feiert – keine Chance. Ein großer Erfolg war es dennoch und der Startschuss in eine 28-malige Tradition. "Wir haben damals alle Karten verkauft", erinnert sich Norbert Fischer.
Die Zeiten sind natürlich längst vorbei, der Storg-Innenhof wird gerade in einen der Drei Höfe umgebaut. Das Sommer-Festival ist längst im lauschigen Innenhof der Stadtbibliothek heimisch geworden. 200 Zuschauer passen da rein. "Da ist oft eine ganz andere Verbindung zwischen Künstler und Publikum", erzählt Oberbürgermeister Michael Cerny, der bei Mitmach-Sachen aber lieber gern in der letzten Reihe sitzt. Weil er halt von den Künstlern gern als ideales Spaßobjekt missbraucht wird.
Wer beim Amberger Sommerfestival auftritt, ist auf der Erfolgsleiter vielleicht noch nicht ganz oben angekommen. Aber viele von denen, die einst hier vor 200 Gästen gespielt haben, treten heute vor tausenden von Zuschauern auf: Maxi Schafroth zum Beispiel, der aktuelle Derblecker am Nockherberg. Oder Django Asül und Martina Schwarzmann.
Erstmals mit Poetry Slam
Aber vielleicht wird ja Sara Brandhuber auch einmal so eine, die in diesem Jahr den Grundstein für eine spätere Karriere legt. Und ob man sich Gankino Circus nach dem erfolgreichen Auftritt beim letzten Frankenfasching in Veitshöchheim noch einmal wird leisten können – es erscheint eher unwahrscheinlich. Aber so ist das eben. In Amberg werden Talente entdeckt oder gefördert, woanders feiern sie dann ihre großen Erfolge.
Aber jetzt genug vom Blick zurück, was ist denn nun geboten in diesem Jahr an den berühmten Festivaltagen im Juli? Zunächst einmal eine neue Anfangszeit. Zur 28. Auflage gibt es diesmal acht Acts, die meistens bereits um acht Uhr (20 Uhr) anfangen, wie Kulturreferent Fabian Kern sagt. Karten sind ab 6. Juni bei der Tourist-Info am Hallplatz oder online im Webshop der Stadt Amberg erhältlich.
Neu ist in diesem Jahr auch, dass die Stadtbibliothek nicht mehr nur als Gastgeber mit von der Partie ist. Mit dem traditionellen Jazzfrühschoppen und dem Poetry Slam ist sie auch Teil des Programms geworden. Wichtig ist auch, dass die Sitzplätze für die Veranstaltung auch heuer nicht mehr frei vergeben werden. Man kauft sich seinen nummerierten Sitz, muss also nicht wegen der besten Plätze schon zwei Stunden vor Beginn in der Stadtbibliothek aufschlagen. Die Tickets kosten im Vorverkauf 19 Euro (ermäßigt 15), an der Abendkasse sind 21 Euro (17) zu zahlen – falls es dann überhaupt noch Karten gibt.
Zum zweiten Mal The Les Clöchards
Denn das Programm ist rasant bis atemberaubend. So schauen beispielsweise The Les Clöchards mal wieder vorbei, die Stimmungskanonen aus Rheinland-Pfalz, die aber so tun, als wären sie Franzosen. Es gibt Pop, bayerisches Musikkabarett, Musik der 1920er Jahre und Gankino Circus. Also praktisch für jeden etwas, darüber herrschte bei der Vorstellung große Einigkeit. Nicht vergessen werden soll an dieser Stelle der Poetry Slam am Freitag, 14. Juli, um 19 Uhr. Die Karten kosten hier nur 10 Euro (ermäßigt 5). Wer Lust hat, kann im Vorfeld des Abends zwei Workshops dazu besuchen. Nähere Infos dazu gibt es unter www.stadtbibliothek-amberg.de.
Das Sommer-Festival im Hof der Stadtbibliothek
- Donnerstag, 13. Juli, 20 Uhr: The Les Clöchards – Love Explosion
- Freitag, 14. Juli, 19 Uhr, großraumdichten: Wortakrobatik - Poetry Slam (Tickets 10 Euro (ermäßigt 5)
- Dienstag, 18. Juli, 20 Uhr: Puente Latino - Karibisches Flair aus Würzburg
- Donnerstag, 20. Juli, 20 Uhr: Sara Brandhuber - Schneizt und kampelt
- Samstag, 22. Juli, 20 Uhr: Luke Band - Out of the Blue
- Dienstag, 25. Juli, 20 Uhr: Jo van Nelsen - Solange nicht die Hose am Kronleuchter hängt
- Donnerstag, 27. Juli, 20 Uhr: Gankino Circus - Die letzten ihrer Art
- Sonntag, 30. Juli, 11 Uhr: Jazzfrühschoppen mit Steffi Denk & Flexible Friends
- Die Veranstaltungen finden im Innenhof der Stadtbibliothek statt. Bei schlechtem Wetter weicht man ins Stadttheater aus
- Karten sind erhältlich bei der Tourist-Info der Stadt Amberg oder dem Webshop der Stadt
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