Amberg
13.05.2019 - 16:56 Uhr

Amberger SPD setzt auf die Innenstadt-Platte

Sicher ist: Die Steinerne Brücke überspannt in Regensburg die Donau. Dass sie trotzdem etwas mit Amberg zu tun hat, hängt mit ihrer Sanierung zusammen. Dabei wurde nämlich auch der Pflasterbelag ausgetauscht. Die SPD hat dazu eine Meinung.

So präsentiert sich die Referenzfläche für den Bodenbelag in der Altstadt im Augenblick. Doch die Stadträte sind mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden. So plädiert die SPD jetzt dafür, komplett auf Bodenplatten zurückzugreifen, wie sie rechts im Bild zu sehen sind. Bild: Wolfgang Steinbacher
So präsentiert sich die Referenzfläche für den Bodenbelag in der Altstadt im Augenblick. Doch die Stadträte sind mit dem Ergebnis noch nicht zufrieden. So plädiert die SPD jetzt dafür, komplett auf Bodenplatten zurückzugreifen, wie sie rechts im Bild zu sehen sind.

Obere und Untere Nabburger Straße, Paulanerplatz - in den kommenden Jahren stehen einige Straßen und Plätze in der Altstadt zur Neugestaltung an. Historisch soll es aussehen und trotzdem funktional sein. Das ist der Spagat, in dem sich die Planer zurecht finden müssen. Das zeigte bereits die Begutachtung der Musterfläche, die im Zwinger neben dem Maltesergebäude angelegt worden ist, und die der Bauausschuss bereits vor einigen Wochen begutachtet hat.

Wie können die Ansprüche an die mittelalterliche Ästhetik der Stadt mit den ganz praktischen Erfordernissen der heutigen Zeit unter einen Hut gebracht werden? Die Diskussion begann schon beim Ortstermin und setzte sich fort bis zur letzten Stadtratssitzung, in der Uli Hübner (SPD) noch einmal das Thema aufgriff und dafür plädierte, sich die Steinerne Brücke in Regensburg zum Vorbild zu nehmen für eine gelungene Sanierung - was den Bodenbelag angeht. "Es ist dort schön gelöst", sagte er mit Blick auf die großen Steinplatten, die nach der Sanierung auf der Brücke verlegt sind.

Sehr ansprechend

Wohl wissend, dass er damit automatisch den Blutdruck des Baureferenten nach oben trieb. Denn von Markus Kühne stammt der Satz: "Die Steinerne Brücke wurde bei der Sanierung geschlachtet." Kühne hält nichts von der "Plattenwüste", Hübner hingegen wird in einer Pressemeldung der SPD-Fraktion anders zitiert: "Als sehr gelungenes Beispiel sehe ich den Belag aus großen Granitplatten, der beispielsweise auf der Steinernen Brücke in Regensburg verbaut wurde", heißt es dort. Dem schließt sich nahtlos die OB-Kandidatin der Sozialdemokraten an. "Hinsichtlich Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit und Haltbarkeit ist dieses Material beziehungsweise diese Form des Steines sehr ansprechend und zielführend für unsere Altstadt zu sehen", wird Birgit Fruth zitiert.

Nun will die SPD aber nichts übers Knie brechen, sie will den Fehler vermeiden, der nach Meinung der Fraktion in Sachen mobiler Bänke in der Altstadt passiert ist, die ziemlich differenziert diskutiert werden. "Die SPD hat verstanden, dass die Bänke bei der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger nicht so toll angekommen sind und möchte daraus lernen", heißt es weiter in der Presseerklärung. Daher sollte sich der Stadtrat nach Meinung der SPD ruhig noch eine Runde der Überlegung gönnen, um diese richtige Entscheidung richtig fassen zu können. Etwas anderes ist aber ohnehin nicht möglich, da sich der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig einer entsprechenden Empfehlung des vorgeschalteten Bauausschusses angeschlossen hat. Die Referenzfläche am Malteser soll demnach "nachgebessert" werden.

Weitere Muster

Die Aufgaben sind klar definiert, wie Baureferent Markus Kühne im Stadtrat sagte: Lärmentwicklung, Befahrbarkeit und Begehbarkeit sind demnach die drei Faktoren, nach denen nun dort weitere Muster verlegt werden sollen. "Aber alles, was einen Vorteil hat, hat auch einen Nachteil", warnte er vor sogleich übertriebener Euphorie. Da wusste Markus Kühne aber noch nicht, dass sich die SPD-Fraktion so vehement für die großen Granitplatten à la Steinerne Brücke aussprechen würde.

 
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