„Fritz Griebel. gemalt. geschnitten. gewebt.“ So lautet der Titel der Sonderausstellung im Amberger Stadtmuseum, in der sich bis zum 11. Januar alles um den ursprünglich fränkischen Künstler dreht, dessen Nachfahren aber den Nachlass dem Amberger Stadtmuseum geschenkt haben. Griebel war unter anderem Lehrer von Michael Mathias Prechtl, von Günter Dollhopf auch Frydl Zuleeg. Begleitet wird die Sonderausstellung von einer Reihe von Veranstaltungen. Am Sonntag war Vernissage.
Fritz Griebels Kunst ist vielfältig: Ölgemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Scherenschnitte, Papiers collés (geklebte Papiere, Klebebilder), Entwürfe für Stickereien und Tapisserien (große Wandteppiche). Schon im frühen Kindesalter zeigt sich die künstlerische Begabung des 1899 im unterfränkischen Unfinden geborenen Griebel. Seinen Lebensmittelpunkt hatte der Künstler, abgesehen von der Berliner Studienzeit und den Kriegsdiensten, in verschiedenen Regionen Frankens: aufgewachsen in Heroldsberg, studiert in Nürnberg, die eigene Familie in Bamberg gegründet, in Ellingen und Nürnberg als Professor und Direktor an der Akademie der Bildenden Künste gelehrt und den Lebensabend wieder in Heroldsberg verbracht.
Prechtl war sein Meisterschüler
Neben diesen Wohn- und Lebens-Orten waren es zahlreiche Reisen, die ihm eine Inspirationsquelle waren. In seinen Bildern entführt Griebel Betrachtende an die rauschende Ostsee gleichermaßen wie in den lebensfrohen Süden Italiens. Das große Interesse an der Natur, am Verlauf der Jahreszeiten, am Menschen wie auch christlichen Motiven blieb ihm laut der Ankündigung sein Leben lang.
Aber was hat Fritz Griebel mit Amberg zu tun? Die Verbindung ergibt sich vor allem durch einen engen Kontakt mit seinen vormaligen Schülern Günter Dollhopf und Michael Mathias Prechtl, die ja beide aus Amberg stammen. Prechtl selbst war Meisterschüler Griebels. Die Prägung durch den ehemaligen Professor kommt vor allem in frühen Werken zum Ausdruck.
Kunst zum Mitmachen
Im Jahr 2023 wurde dem Stadtmuseum der rund 3.000 Einzelwerke umfassende Künstlernachlass Fritz Griebels vom Sohn Peter und dessen Ehefrau Jutta als Schenkung übergeben. Die Sonderausstellung bietet den Besuchern einen ersten Überblick in das technisch vielfältige Werk Griebels und stellt zugleich den Menschen und sein Leben vor. Die Ausstellung ist auch wieder interaktiv erfahrbar. An verschiedenen Mitmachstationen kann man eintauchen in Griebels Techniken und dem Künstler durch eigenes Ausprobieren ein Stück näherkommen.
Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm mit Führungen, Vorträgen wie auch Workshops für verschiedene Altersgruppen begleitet die Ausstellung. Kindergärten, Schulen, Jugendgruppen und alle interessierten Kinder und Jugendlichen sind eingeladen im Ferienprogramm und bei buchbaren Führungen und Workshops in Griebels bunte Welt einzutauchen. Die Ausstellung bietet viele Anknüpfungspunkte für Lehrpläne verschiedener Schularten. Für weitere Informationen können Lehrkräfte das Stadtmuseum direkt kontaktieren. Nähere Infos dazu gibt es auf der Homepage des Stadtmuseums: www.stadtmuseum-amberg.de
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