Ambergs Alt-Oberbürgermeister Wolfgang Dandorfer ist in der Nacht zum Samstag, 29. Juli, den Folgen eines Herzinfarkts erlegen. Die Nachricht verbreitete sich im Laufe des Tages immer schneller und löste in der Stadt tiefe Trauer aus. Dandorfer wurde 74 Jahre alt.
Dandorfer saß für die CSU von 1982 bis 1990 im Bayerischen Landtag, bevor er vom Landes- zum Kommunalpolitiker wurde und 1990 die Nachfolge des 2018 im Alter von 91 Jahren verstorbenen Franz Prechtl (CSU) antrat. In den Jahren 1996, 2002 und 2008 gelang ihm jeweils die Wiederwahl. 2014 war der damals 65-Jährige nicht mehr zur Kommunalwahl angetreten und überließ seinem immer noch amtierenden Nachfolger und ehemaligen Stellvertreter Michael Cerny (CSU) das Feld. In Dandorfers Amtszeit als Oberbürgermeister fallen unter anderem die Gründung der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) in Amberg (1994) und die Landesgartenschau 1996.
Dandorfers Tod kommt überraschend. Zwar hatte sich der ehemalige Lehrer aus dem politischen Tagesgeschäft abgemeldet, doch das hieß nicht, dass Wolfgang Dandorfer nicht mehr präsent war. So ließ er sich zum Beispiel erst vor zwei Wochen, am Freitag, 14. Juli, im Rathaus in Amberg bei der Sportlerehrung blicken, um auch dabei zu sein, als sein langjähriger Freund und Weggefährte Norbert Fischer zum Ehrenvorsitzenden des Stadtverbands für Sport ernannt wurde.
Zuletzt erschien in der Amberger Zeitung und im Onetz auch die Meldung, dass das Kunstrasen-Fußballfeld in der Dreifaltigkeitsschule in Wolfgang-Dandorfer-Arena benannt wird. Der 74-Jährige war bei der Zeremonie im kleinen Kreis persönlich anwesend und freute sich mit dem für ihn typischen Lächeln sichtlich über diese Ehre. Doch nicht nur das: Wann immer er in "seiner" Stadt unterwegs war, und das war er bis zuletzt, genoss er es sichtlich, erkannt und angesprochen zu werden. So ließ er sich stets gern auf einen Plausch mit den Ambergern ein. Nicht selten dauerte der Einkauf deswegen ein paar Minuten länger.
Wichtig war ihm dabei stets, seinen Gesprächspartnern nicht ein speziellen Thema, das ihm gerade womöglich auf dem Herzen lang, aufzudrängen. Im Gegenteil: Er nahm sich die Zeit und hörte sich geduldig die Sorgen, Nöte, Anregungen und Wünsche der Amberger an.
Wolfgang Dandorfer hinterlässt seine Frau Christa sowie seine drei erwachsenen Kinder Susanne, Sebastian und Michael mit deren Familien.
Wolfgang Dandorfer war vor wenigen Wochen noch bei der Sportlerehrung.
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