Seit 1997 ist Dr. Ulrich Siebenbürger der erste Vorsitzende von Ambergs traditionsreicher Entwicklungshilfeorganisation. Mit 43 Jahren übernahm er diese Verantwortung, nachdem er sich im selben Jahr den Beruf als niedergelassener Kinderarzt zusammen mit seiner Ehefrau Cornelia in der damaligen Praxis von Albert Heindl teilte. Ein Vierteljahrhundert ist seither mit viel Arbeit auch für die Projekthilfe Dr. Luppa vergangen, weshalb Siebenbürger mit nun 68 Jahren den Vorsitz wieder in jüngere Hände legen möchte.
Ein potenzieller Nachfolger hätte bereits bei der Jahreshauptversammlung am Mittwoch in der Brauereigaststätte Kummert bei den turnusmäßigen Neuwahlen antreten können, wenn es ihn gegeben hätte. Bis dahin hatte sich allerdings kein passender Kandidat gefunden, weshalb sich Siebenbürger der Satzung folgend bereiterklärte, seinen Posten kommissarisch weiterzuführen. Bis sich "hoffentlich in nächster Zeit" ein geeigneter Interessent auftut, wie er und sein Stellvertreter Thomas Amann sich wünschen, der mit 55 ebenfalls einer jüngeren und bekannteren Persönlichkeit den Vortritt lassen will. Beiden Männern dankte Oberbürgermeister Michael Cerny für ihren Einsatz, insbesondere Siebenbürger, der nach Vereinsgründer und Namensgeber Dr. Dieter Luppa als erst zweiter Vorsitzender die Entwicklungshilfearbeit aus Amberg "in bester Tradition fortgeführt hat".
Neben dem Thema Generationswechsel hatte die Projekthilfe bei ihrem Jahresrückblick wieder nur Erfolge zu vermelden. So war 2021 mit Spendeneinnahmen von rund 279 000 Euro ihr zweitbestes Jahr, nur übertroffen von 2019, als eine erhaltene Erbschaft dieses Ergebnis noch toppte. "Was mich nach 25 Jahren am stärksten beeindruckt, ist das Vertrauen unserer Spender und der Einsatz unserer Partner in den Projekten", bilanzierte der Vorsitzende zufrieden über 2021 mit einer Summe von gut 305 000 Euro, die auch aus Rücklagen für die Arbeit in Burkina Faso, Brasilien, Indien, Kamerun, Tansania, Chile, Uganda, Togo und auf den Philippinen ausgegeben werden konnte.
Wobei Dreiviertel davon allein in letztere zwei Länder flossen, weil sich dort durch in Deutschland lebende Einheimische die verlässlichsten Kontakte samt Kontrolle vor Ort herstellen lassen. So entstanden ja in Togo schon zwei Schulbauten und auch 2021 konnte eine dritte Schule für 54 000 Euro saniert werden - ein Projekt, das selbst die Conrad-Stiftung mit 30 000 Euro gerne unterstütze und das erneut einen Beitrag zu Ambergs Beteiligung an der Initiative "1000 Schulen für unsere Welt" leistete.
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