Amberg
18.05.2022 - 11:12 Uhr

Beim Übertritt war in diesem Jahr vor allem Musik der Trumpf

Es ist für Eltern mit Kindern, für Schulleiter und Lehrer jedes Jahr die große Frage: Wie sehen die Übertrittszahlen von der Grundschule in die höheren Schulen im Stadtgebiet aus? Der große Sieger in diesem Jahr hat mit Musik zu tun.

Bei den einen ist es ein stetes Auf und Ab. Die anderen sind seid Jahren stabil. Richtig es geht um die Anzahl der Kinder, die nach der 4. Klasse der Grundschule den Schritt an die beiden Realschulen oder gar an eines der vier Gymnasien im Stadtgebiet wagen. Hatte in den vergangenen Jahren das Max-Reger-Gymnasium hier eine längere Durststrecke zu überwinden, zeigt sich das musikalische Gymnasium diesmal gut erholt und – nicht zuletzt dank der neuen Musical-Klasse – als der Sieger in diesem Jahr.

Max-Reger-Gymnasium

Waren es im vergangenen Jahr gerade noch 35 Buben und Mädchen, die sich für das Musik-Gymnasium interessierten und der Schule damit den absoluten Tiefpunkt bescherten, schaut es heuer wieder ganz anders aus. 64 Schüler sind aktuell schon fest, dazu kommen noch maximal sechs, die derzeit den Probeunterricht absolvieren. Entsprechend zufrieden zeigt sich Schulleiter Georg Meyer. Der nicht ausschließen will, dass die neue Musical-Klasse doch ein gewisses Interesse geweckt hat. "Aber wir wissen natürlich nicht, ob die Kinder wegen der Musical-Klasse kommen oder ob viele der neuen Schüler, die zu uns kommen, dann die Musical-Klasse besuchen wollen." Bewährt hätten sich auf jeden Fall die individuellen Schulführungen, die anstelle des einen großen Termins in diesem Jahr angeboten worden sind.

Erasmus-Gymnasium

Wenn das Max Reger gewinnt, dann verliert das Erasmus meistens ein bisschen – das scheint ein Naturgesetz in der Amberger Schullandschaft zu sein. "Wir haben heuer 48 Anmeldungen und drei Probeschüler", sagt Schulleiter Christian Weiß-Mayer und gratuliert seinem Kollegen Georg Meyer vom MRG. 62 Schüler hatten sich noch im Vorjahr für das Sprachliche Gymnasium interessiert, heuer waren es gut 14 weniger. "Ich kann aber nicht sagen, ob es an Corona gelegen hat", versucht Christian Weiß-Mayer eine Erklärung. Der aber immer noch ganz zufrieden ist mit den aktuellen Anmeldezahlen. "Aber letztlich geht es eben immer an uns oder am MRG aus." Erfreut ist der EG-Direktor darüber, dass er im nächsten Schuljahr erstmals mehr Mädchen als Buben an seiner Schule begrüßen darf.

Gregor-Mendel-Gymnasium

Auch das Gregor-Mendel-Gymnasium hatte im Vorjahr mit "nur noch" 85 Neuanmeldungen eine kleine Delle zu verkraften. In diesem Jahr bewegt sich die Schule aber wieder auf dem Normalniveau. 97 Buben und Mädchen haben sich bereits fest angemeldet, vier versuchen sich noch über den Probeunterricht. "Wir sind zufrieden damit", sagt Direktor Christian Zenger. "Wir haben sogar mit ein bisschen weniger gerechnet." Das liegt laut Zenger unter anderem daran, dass viele Eltern angesichts der Corona-Pandemie lieber auf Nummer sicher gehen wollten und ihre Kinder an der Realschule angemeldet haben. Mit den voraussichtlich 99 oder 100 Schülern könnten vier schöne 5. Klassen gebildet werden, freut sich Zenger schon auf das kommende Schuljahr.

Dr.-Johann-Decker-Gymnasium

Das kirchliche Mädchen-Gymnasium, das Dr.-Johanna-Decker, gehört in diesem Jahr zu den Verlierern. Nach dem großen Aufschwung im vergangenen Jahr, als sich der damalige Schulleiter Günther Jehl über 79 junge Damen am Gymnasium freuen konnte, sind es diesmal "nur" 53 feste Anmeldungen und eine Probeschülerin. "Damit sind wir doch relativ stabil", kommentiert Schulleiter Hans Kistler das Ergebnis. Den leichten Rückgang erklärt er sich damit, dass möglicherweise wegen der laufenden Diskussion um die katholische Kirche schon ein wenig Vorbehalte vonseiten der Eltern geherrscht hätten. "Viele sind da schon verunsichert", sagt Kistler. Trotzdem scheint auch am Decker-Gymnasium das Allzeit-Tief von vor ein paar Jahren stabil überwunden.

Dr.-Johann-Decker-Realschule

Die Decker-Realschule vermeldet in diesem Jahr exakt die Schülerinnen-Zahl aus dem Vorjahr: 48. Dazu kommen diesmal noch neun Probeschülerinnen, das waren 2021 mit 21 noch deutlich mehr gewesen. Auch hier gilt: Die Schule hat sich nach einigen dürren Jahren wieder stabilisiert und ist jetzt wieder begehrte Anlaufstelle für die Mädchen aus Amberg und dem Landkreis Amberg-Sulzbach.

Schönwerth-Realschule

Bleibt noch die Schönwerth-Realschule, der stabile Fels in der ansonsten so stürmischen Amberger Schulbrandung. Waren es im Vorjahr noch 127 (und 19 zur Probe) Anmeldungen, so kann Schulleiter Matthias Schall aktuell von 129 Mädchen und Buben berichten, die schon fest angemeldet sind. Dazu kommen noch einmal maximal 31 Schülerinnen und Schüler, die den Probeunterricht durchlaufen. "Das bewegt sich bei uns seit gut drei Jahren immer um fünf Schüler hin oder her", kommentiert Matthias Schall ganz gelassen das Ergebnis des Übertrittslottos.

 
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