"Ehrlich. Ich bin schon sehr überrascht", sagte Fruth, als der Trend kurz vor 19 Uhr eindeutig war: Michael Cerny (CSU) deutlich über der 50-Prozent-Marke, nur Platz drei hinter dem Grünen-Kandidaten Hans-Jürgen Bumes. "Ich kann mir das nicht erklären. Wir hatten mit einer Stichwahl gerechnet."
Im Franz-Xaver-Kemeter-Haus in der Seminargasse blieben wegen der Coronakrise die Lichter aus und die 49-jährige Sozialdemokratin blieb zuhause in Krumbach. "Ich kann es nicht verstehen, wir haben einen super Wahlkampf gemacht", blickte sie auf die vergangenen Wochen zurück. Ob nicht doch der Streit mit Brigitte Netta und den anderen beiden aus der Fraktion ausgetretenen Stadträten alle anderen Themen überlagert hat? Fruth glaubt nicht: "Wir haben uns korrekt verhalten." Dass es bei der Nominierungsversammlung eine Kampfabstimmung gegeben habe, sei kein Makel. "Das ist doch ein Grundelement der Demokratie."
"Ich würde alles genau so wiedermachen", betonte Fruth, sie habe sich nichts vorzuwerfen. Nie habe sie etwas Negatives über die Abtrünnigen gesagt. Und der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Martin Seibert habe in einem Interview mit den Oberpfalz-Medien ja alles geradegerückt. Gerade nach den parteiinternen Querelen sei ihr Team "wie Phoenix aus der Asche gestiegen". Die Amberger SPD habe voll auf Themen gesetzt, sei damit aber nicht bei den Wählern angekommen.
Jetzt muss das Ergebnis analysiert werden. "Ich werde jetzt eine Nacht drüber schlafen und dann werden wir uns zusammensetzen", gab sie die Marschroute für die Amberger SPD vor.
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