Amberg
01.02.2019 - 17:50 Uhr

Birgit Fruth kandidiert für die SPD

Dass es eine Frau wird, war fast klar. Die Frage war nur, ob es Brigitte (Netta) oder Birgit (Fruth) wird. Jetzt hat die SPD den Schleier gelüftet, wer für sie zur Kommunalwahl 2020 als OB-Kandidatin antreten wird.

Birgit Fruth und Martin Seibert (Mitte) bei der Vorstellung der Oberbürgermeisterkandidatin im Franz-Xaver-Kemeter-Haus. Bild: sba
Birgit Fruth und Martin Seibert (Mitte) bei der Vorstellung der Oberbürgermeisterkandidatin im Franz-Xaver-Kemeter-Haus.

Bereits 2018 stieg weißer Rauch aus dem Franz-Xaver-Kemeter-Haus in der Seminargasse: Stolz verkündeten die Sozialdemokraten, dass Uli Hübner bei den Kommunalwahlen gegen Amtsinhaber Michael Cerny (CSU) antreten werde. Zwei Monate später zog Hübner zurück, die Frage war wieder offen. Stadtverbandsvorsitzender Martin Seibert machte deutlich, dass es einen langen Atem braucht, um das Amberger Rathaus für die Sozialdemokratie zu erobern. Das schreckt Birgit Fruth nicht. Die 48-Jährige hat schon 2016 beherzt zugegriffen, als Fraktionsvorsitzender Florian Fuchs sein Amt niederlegte. Wie selbstverständlich nahm der Stadtratsneuling diese anspruchsvolle Aufgabe an.

Nun also die OB-Kandidatur. "Ich freue mich auf die Herausforderung", sagte Fruth bei der Vorstellung am Freitag. Zwar steht die Nominierungsversammlung erst am 22. März an, doch niemand zweifelt daran, dass sie die Zustimmung der Genossen bekommt. Sie selbst bezeichnet sich als entscheidungsfreudig. Eine Eigenschaft, die im Amt des Oberbürgermeisters notwendig sei. "Ich werde zwar nicht das Rad neu erfinden, aber ich werde die Dinge anders anpacken", gibt Fruth als Richtschnur vor. Wohl wissend, dass sie kaum Chancen hat, den Amtsinhaber zu schlagen. Trotzdem will sie kämpfen. "Ich trete mit dem Ziel an, zu gewinnen", sagt sie unumwunden, "aber ich bin natürlich nicht übermütig." Gestalten und nicht länger verwalten will Fruth, für die eigener Aussage nach die Sache im Vordergrund steht. "Ich will für die Bürger das Bestmögliche angreifen."

Das Thema Bauen und Wohnen hat sie sich herausgegriffen. Hier vor allem den sozialen Wohnungsbau. "Da haben wir seit zwei Jahren einen Haushaltsantrag unbearbeitet liegen." Dazu Bildung und Soziales, die ureigensten sozialdemokratischen Themen. Und der Mittelstand liege ihr sehr am Herzen. "Schon deshalb, weil ich vom Beruf her jeden Tag draußen bin bei den Beschäftigten." Und was ist mit den schlechten Werten für die SPD allgemein? Hat Birgit Fruth keine Angst, in diesen Strudel zu geraten? Hat sie nicht, wie sie sagt. Oder wie es Stadt-Vize Dieter Weiß ausdrückt: "Die SPD wird schon 150 Jahre totgesagt." Und Totgesagte leben bekanntlich länger.

SPD-Stadtverbandsvorsitzender Martin Seibert. Bild: sba
SPD-Stadtverbandsvorsitzender Martin Seibert.
 
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