Die Kriminalpolizei Amberg versucht derzeit, die Ursache eines Brandes zu ermitteln, der am Samstag gegen 1.45 Uhr in einem Mehrfamilienhaus in der Philipp-Melanchthon-Straße ausgebrochen war. Über den Notruf war hier eine "massive Rauchentwicklung" gemeldet worden. Weil es auch hieß, dass Menschen in Gefahr seien, rückte die Amberger Feuerwehr in großer Besetzung aus: Acht Fahrzeuge und 27 Mann waren laut Stadtbrandinspektor Philipp Seegerer im Einsatz.
Bewohner auf den Balkonen
Als sie in der Philipp-Melanchthon-Straße ankamen, schlugen den Einsatzkräften aus dem Keller des Hauses schon die Flammen entgegen. Bewohner des Gebäudes standen an den Fenstern und auf ihren Balkonen: Das Treppenhause war zu diesem Zeitpunkt schon so stark verraucht, dass ihnen dieser Weg ins Freie versperrt war. Drei Erwachsene und ein Kind holte die Feuerwehr über eine Steckleiter ins Freie. Einer Frau wurde zum Schutz vor dem Rauch eine Fluchthaube übergestülpt, so konnte sie durch den Rauch im Treppenhaus in Sicherheit gebracht werden. Die Bewohner des Erdgeschosses gelangten selbst nach draußen.
Die Feuerwehr konnte den Brand trotz der sehr beengten Verhältnisse schnell eindämmen. Weil Anwohner einen Hydranten zugeparkt hatten, mussten die Einsatzkräfte auf einen weiteren ausweichen und ihr Wasser aus 150 Metern Entfernung heranschaffen. Nachdem der Brand gelöscht und das stark verrauchte Gebäude gelüftet war, konnten die Bewohner zurück in ihre Wohnungen. Vier von ihnen wurden allerdings mit leichten Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht.
Brandursache noch unklar
Wie das Polizeipräsidium Oberpfalz am Montagnachmittag mitteilte, ist noch unklar, warum in einem Kellerabteil Inventar in Brand geraten war. Auch die Höhe des Schadens können die Ermittler derzeit noch nicht beziffern. "Nach bisherigem Stand der Ermittlungen liegen keine Hinweise auf vorsätzliche Brandstiftung vor", heißt es im Bericht des Präsidiums. Eine technische Ursache könne nicht ausgeschlossen werden. "Die weiteren Ermittlungen führt die Kriminalpolizeiinspektion Amberg in enger Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft Amberg, die zur Klärung der Brandursache einen Gutachter des Bayerischen Landeskriminalamts hinzuzog", teilte das Präsidium mit.
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