Das Ukulele Orchestra of Great Britain tritt regelmäßig in der Carnegie Hall in New York und bei den wunderbaren „Nights of the Proms“ in London auf. Nun waren die Musiker auch im Amberger Stadttheater. Seit 35 Jahren ist das Ensemble weltweit erfolgreich, spielt in großen und kleinen Häusern, ist im Fernsehen und auf Bühnen unterwegs und unterhält das Publikum mit mitreißender Spielfreude und britischem Humor, so lautete die Werbung für das Ensemble.
Gerade noch rechtzeitig nahmen die letzten Besucher ihre Plätze im ausgebuchten Theater ein, da marschierten sie auch schon herein, die vier Herren und drei Damen im festlichen Abendgewand mit der Ukulele unterm Arm: Peter Brooke Turner, Hester Goodman, Ben Rouse, Richie Williams, Leisa Rea, Laura Currie und Jonty Bankes. In einer Reihe nahmen sie nebeneinander Platz – und los ging's.
Klassik, Rock und Pop
Das Repertoire war breit gefächert: Es reichte von Klassik über Rock, Pop und Lovesongs bis zu Volks- und Filmmusiken. Das Klangbild zauberten sie aus dem temporeichen Rhythmus der Ukulele und einem meist mehrstimmigen Gesang. Die gesprochenen Überleitungen kamen vorwiegend in Englisch, ab und zu in Deutsch. An der Reaktion des (altersmäßig erfreulich auch jungen) Publikums war auszumachen, dass die Pointen ganz gut ankamen, aber auch die Übersetzungen wurden gern angenommen.
Gute Stimmung herrschte von Anfang an. Es wurde geklatscht, geschnalzt und gewippt – je nach Titel. Die Nummern waren in keinem Programmheft nachzulesen. Aber das bekannte Thema zu Star Trek war sicher nicht nur eingefleischten Fans bekannt. Die Interpretation mit den gitarrenähnlichen Instrumenten und Gesangseinlagen war ungewohnt, aber konnte sich hören lassen. Der Ausflug in die Weiten des Alls gefiel genauso wie Lady Gagas Superhit "Born This Way" oder die musikalische Idee zu "Sex And Drugs And Rock And Roll" bis zum stimmungsvollen irischen Volkslied. Dazu tauchte die Bühnentechnik die Rückwand in grüne Farbe.
Fantastische Momente
Die Ukulele an sich ist in etwa 150 Jahre alt. Sie ist eine gitarrenähnliche viersaitige Kastenhalslaute. Sie ist klein und handlich, wird mit schnellen Handbewegungen gespielt und gefällt durch den unverwechselbaren, exotisch wirkenden Klang. In den Händen von Virtuosen können ganz fantastische Momente gezaubert werden. Den Beweis lieferten die sieben Musizierenden. Ihr Sound erinnerte manchmal an eine Rockband, ein Kammermusikensemble oder eine Volksmusikgruppe. Die Mitglieder des Ukulele Orchesters sind außerdem allesamt Vollblutsänger. Die Stimmen wunderbar tragend, saftig und schmelzend, je nach Bedarf. Das Programm amüsant, virtuos vorgetragen und absolut hinreißend. Das Publikum war von der bühnenerfahrenen Ukulele-Gruppe begeistert.
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