Am Montag hatte der Landkreis Amberg-Sulzbach zwei Neuinfektionen bei Reiserückkehrern gemeldet. Jetzt gibt es auch in der Stadt Amberg einen solchen Fall, wie das Gesundheitsamt mitteilt. Die Zahl der Corona-Infektionen im Stadtgebiet stieg damit auf aktuell 96. Eine Reiserückkehrerin aus dem Kosovo hat sich mit dem Virus angesteckt. Nach Auskunft des Gesundheitsamtes hat sich die Frau nach ihrer Heimkehr testen lassen: Das ist für Reiserückkehrer aus Risikogebieten wie dem Kosovo seit vergangenem Samstag vorgeschrieben. Die Frau ist in Quarantäne. Letztere gilt auch für Personen, mit denen sie engen Kontakt hatte. Auch sie werden zweimal auf das Virus getestet.
Das Gesundheitsamt ist gerade dabei, die Kontaktpersonen der Ambergerin zu ermitteln. Sie war mit einer Reisegruppe im Kosovo unterwegs. Die anderen Mitreisenden stammen nach Auskunft von Gesundheitsamtsleiter Dr. Roland Brey "aus verschiedenen Bundesländern". Der Bunsunternehmer im Kosovo habe erfreulicherweise schnell eine Liste mit den Kontaktdaten der Fahrtteilnehmer geliefert. Allerdings seien offenbar nicht alle Angaben richtig, weshalb es trotzdem nicht ganz leicht sei, alle Personen zu finden. Darum bemühen sich gegenwärtig die wegen der unterschiedlichen Wohnorte der Reisenden 20 zuständigen Gesundheitsämter in fünf Bundesländern. Sie versuchen, mögliche Infektionsketten zu ermitteln, "um zu verhindern, dass sich Dutzende anstecken", wie Brey sagte. Aus Amberg stammt nur die eine, der Behörde bereits bekannte Frau.
Wieder mehre Kontakte als im Lockdown
Auch im Landkreis Amberg-Sulzbach gab es am Dienstag einen neuen Corona-Fall. "Kein Urlauber", wie Brey berichtet, "aber es spielt auch hier wohl eine Reise eine Rolle". Offenbar habe diese familiäre Gründe gehabt. "So lange es um diese Einzelfälle geht, geht es noch", beurteilt Brey die aktuelle Lage. Allerdings fügt er auch hinzu, dass man es bei Infizierten momentan mit einer ganz anderen, viel größeren Zahl von Kontaktpersonen zu tun habe als in der Zeit des Lockdowns. Inzwischen gebe es einfach wieder viele Gelegenheiten, bei denen viele Menschen zusammenkommen und sich anstecken können.
"Aufgrund der Ausweitung der Tests tauchen jetzt wieder mehr Fälle auf", erklärt Brey die nach einer Pause erneut steigenden Fallzahlen im Raum Amberg-Sulzbach. Reisen spielten dabei eine Rolle, ebenso die neue Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten. Allerdings verweist Brey darauf, dass in Bayern noch Schulferien und deshalb manche Urlauber noch nicht wieder zurück sind. "Da muss man mal sehen, wie sich die Zahlen entwickeln, wenn die Rückreisewelle beginnt."
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