Amberg
09.02.2021 - 14:34 Uhr

Corona-Mutation: Ein Dutzend "wahrscheinliche Fälle" in Amberg und Amberg-Sulzbach

Im Landkreis Amberg-Sulzbach und in der Stadt Amberg gibt es rund ein Dutzend wahrscheinliche Corona-Mutationsfälle. Das bestätigte der Leiter des Gesundheitsamtes, Dr. Roland Brey, auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien.

Dr. Roland Brey, Leiter des Gesundheitsamtes Amberg Archivbild: Petra Hartl
Dr. Roland Brey, Leiter des Gesundheitsamtes Amberg

Es handelt sich um wahrscheinliche, nicht um bestätigte Mutationsfälle: Bei ihnen hätten gezielte PCR-Untersuchungen Hinweise auf bestimmte Mutationen geliefert, erklärte Dr. Roland Brey, der Leiter des Gesundheitsamtes Amberg. "Bei dem rund einem Dutzend wahrscheinlichen Fällen handelt es sich um die britische Virusvariante, die sich derzeit offenbar in ganz Europa verbreitet und deutlich ansteckender ist", teilte Brey mit. Den verdächtigen Tests muss erst weiter nachgegangen werden. Nach bisherigen Erkenntnissen bestätigten sich diese Fälle nicht immer. Bei der genaueren Untersuchung wird unter anderem vom Landesamt für Gesundheit das Virusgenom analysiert. Das dauere etwa zwei Wochen. Dr. Brey: "Die Ergebnisse liegen noch nicht vor."

Schwandorf08.02.2021

Immer wieder taucht die Frage auf, warum bei den Inzidenzwerten zwischen Stadt und Landkreis unterschieden wird. In Neumarkt oder Schwandorf beispielsweise gibt es nur einen Inzidenzwert für Stadt und Land. "Fachlich hätte es für uns wegen der multiplen Verflechtung Sinn gehabt, den Gesamtraum Amberg/Amberg-Sulzbach als eine Inzidenzeinheit zu betrachten. Das haben wir gleich zu Beginn der Pandemie an das bayerische Gesundheitsministerium herangetragen", erklärte Brey. Allerdings sei dann auf die politische und verwaltungsrechtliche Trennung zwischen kreisfreier Stadt und Landkreis hingewiesen worden.

Daher gibt es auch zwei Katastrophenführungsstäbe, wobei in der Praxis Stadt und Landkreis sowohl beim gemeinsamen Testzentrum als auch bei den Impfzentren zusammenarbeiten. Was die Trennung bei der Inzidenz bedeutet, sieht man bei der Hochrechnung der Fälle auf 100.000 Einwohner. Bei der Stadt Amberg wird jeder Fall mit dem Faktor 2,37 multipliziert, im Landkreis mit dem Faktor 0,97. Daher führen in der Stadt bereits viel weniger Fälle zu starken Inzidenzanstiegen.

Am Dienstag blieben die Inzidenz-Werte trotz neuer Zahlen des Landesamts für Gesundheit unverändert. In Amberg kam kein neuer Fall dazu (gesamt 848), die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt wie am Vortag bei 99,51. Im Kreis Amberg-Sulzbach waren zwei neue Infektionen zu verzeichnen (gesamt 2739), auch hier verharrt die Inzidenz bei 63,08. Sollten sich die Mutationen auch in der Region verbreiten, sei laut Dr. Brey wieder mit einem Anstieg der Zahlen zu rechnen.

Oberpfalz25.05.2022
 
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