Sie retten Leben, sind oft die ersten am Einsatzort und in ländlichen Gebieten unerlässlich: First Responder. Ausgebildete Helfer vor Ort, die die Lücke zwischen Laienhelfern und dem Eintreffen der Rettungskräfte füllen. Auch im Landkreis sind solche Helfer in Freudenberg, Königstein, Edelsfeld und Schmidmühlen unterwegs.
Jetzt zwingt das Coronavirus die First Responder dazu, ihren Dienst einzustellen. Armin Daubenmerkl, Kommandant der Feuerwehr Freudenberg und Kreisbrandmeister in Amberg-Sulzbach, erläutert die Entscheidung: "Die First Responder sind eine rein freiwillige, nicht verpflichtende Einrichtung. Da wir aus den Feuerwehren der Kommunen hervorgehen, ist unsere originäre Aufgabe in der aktuellen Krisensituation die Einrichtung der Feuerwehr sicherzustellen." Im Gegensatz zu Feuerwehr und Rettungsdienst sind die First Responder kein Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge und damit nicht rechtlich verpflichtend. Im Gegenteil: Ihr Dienst ist ein reines Ehrenamt.
Deshalb gilt es die Ansteckungsgefahr für die Feuerwehrleute zu minimieren – auch durch die Einstellung des Ersthelfer-Dienstes. "Es wäre fatal, wenn wir nicht mehr zu einem Zimmerbrand könnten, weil wir uns auf einem First Responder Einsatz angesteckt haben." Denn bei den Ersthelfer-Einsätzen kämen sie mit (potentiellen) Corona- oder Risikopatienten in Kontakt. "Wir können es als freiwillige Helfer nicht riskieren, Schwerkranke anzustecken, weil wir vielleicht bereits Überträger sind und keine Symptome haben. Natürlich ist es auch Eigenschutz für unsere Familien und Freunde."
First Responder als medizinische Reserve
Indem die First Responder ihren Dienst einstellen, bilden sie gleichzeitig eine medizinische Reserve. "Sollte sich die Situation in den Krankenhäusern zuspitzen, können unsere ausgebildeten Sanitäter als Puffer für die Rettungsdienste agieren." Auch die "Helfer vor Ort (HvO)" Ursensollen, die an das Bayerische Rote Kreuz (BRK) angeschlossen sind, stellen den Dienst aktuell ein. Daubenmerkl betont, dass grundsätzlich jeder zur Ersten Hilfe verpflichtet sei, nicht nur die Kräfte der First Responder oder Helfer vor Ort. Er hofft außerdem auf Verständnis für die Ehrenämtler: "Jeder kann uns helfen, indem er Verständnis zeigt – sonst helfen wir schließlich immer."
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