Die Mandatszahl der CSU im Kreistag ging mit dem jüngsten Wahlergebnis (39,09 Prozent) von 26 auf 23 zurück. Gleichzeitig holte die Junge Union, die erstmals mit einer eigenen Liste antrat, auf Anhieb 7,05 Prozent und vier Mandate. Eine nicht ganz leicht zu deutende Gemengelage.
ONETZ: Herr Schwartz, haben Sie das Ergebnis der Kommunalwahl schon in den dafür zuständigen Gremien analysiert?
Harald Schwartz: Ich konnte die Ergebnisse bisher mit verschiedenen Funktionsträgern, darunter unserem wiedergewählten Landrat Richard Reisinger und dem bisherigen Fraktionsvorsitzenden im Kreistag, Stefan Braun, sowie einigen Bürgermeisterkandidatinnen und -kandidaten besprechen. Physische Treffen fanden wegen der Corona-Situation noch nicht statt. Im Rahmen der konstituierenden Fraktionssitzung am 9. Mai, die als Präsenzsitzung stattfinden muss, und einer Kreisvorstandssitzung, die als Telefonkonferenz stattfinden soll, werden wir uns noch einmal mit den Wahlergebnissen in den Gemeinden und im Kreis auseinandersetzen.
ONETZ: Wie lautet denn Ihre Bilanz der Kreistagswahl?
Harald Schwartz: Zunächst: Das (wieder) außerordentliche Ergebnis von Richard Reisinger ist eine echte Bestätigung seiner guten Arbeit der letzten zwölf Jahre. Zugleich ist es natürlich auch Auftrag, in den nächsten Jahren erfolgreich für den Landkreis weiterzuarbeiten. Ähnliches gilt für die Kreistagsfraktion. Mitgeholfen zu haben, dass wir ein gutes Ergebnis holen konnten, freut mich persönlich.
ONETZ: Lässt sich aus dem Ergebnis bereits etwas über die Zusammenarbeit im künftigen Kreistag ableiten?
Harald Schwartz: Sagen wir es so: Dass wir in den letzten Jahren überparteilich zusammengearbeitet haben, war sicher kein Schaden für den Landkreis. Natürlich gibt es verschiedene Politikansätze, aber diese unter der Moderation Richard Reisingers zusammenzuführen, hat uns weitergebracht.
ONETZ: Wie bewerten Sie den Effekt des eigenständigen Antretens der JU? War hier an eine gemeinsame Fraktion mit dem Parteinachwuchs gedacht?
Harald Schwartz: Wir haben zusammengerechnet einen Sitz hinzugewonnen, obwohl noch einmal mehr Parteien angetreten sind. Ich hätte mir eine gemeinsame Fraktion sehr gut vorstellen können. Dass die JU hier einen eigenen Weg gehen will, zeigt doch, wie lebendig sie ist, und dass sie auch im Kreistag wahrgenommen werden will. Das Wichtigste ist im Ergebnis, dass wir gemeinsam gut für Amberg-Sulzbach arbeiten.
ONETZ: Wie sind Sie mit dem Ergebnis der Bürgermeisterwahlen im Landkreis zufrieden?
Harald Schwartz: Die CSU stellt wieder mit Abstand die meisten Rathauschefs im Landkreis. Zugleich konnten unsere Kandidaten überall starke Ergebnisse einfahren. Besonders gefreut habe ich mich über die Ergebnisse in Ammerthal, Neukirchen, Ebermannsdorf und Schnaittenbach. Hier waren schwierige Wahlkämpfe zu bewältigen. Die Bürger haben hier allerdings mehrheitlich auf die verbindende Kraft der Volkspartei CSU gesetzt und unsere sehr guten Kandidaten gestärkt.
ONETZ: Wie müssen Sie als Partei auf das Ergebnis der Kommunalwahl reagieren?
Harald Schwartz: Weiterhin kontinuierlich gute Politik machen: „Näher am Menschen“ bleiben und fleißig vor Ort für die Belange der Gemeinden und des Landkreises kämpfen.
ONETZ: Denken Sie, dass die gegenwärtige Coronakrise langfristige Auswirkungen auf die Art und Weise haben wird, wie man in Zukunft Kommunalpolitik betreibt?
Harald Schwartz: Die Corona-Pandemie hat die Arbeit ja schon verändert. Wir werden viele dieser Veränderungen mit in die Zukunft nehmen.
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