Zahlen zur Wahl des Amberg-Sulzbacher Kreistags

Amberg
18.03.2020 - 19:28 Uhr

25 Neue im Amberg-Sulzbacher Kreistag. Viel frisches Blut. Aber ein paar Alte fehlen jetzt. So musste auch der Block der Bürgermeister – parteiübergreifend ein gewaltiger Machtfaktor im Gremium – Einbußen hinnehmen.

Die genaue Überprüfung des Ergebnisses der Kreistagswahl hat am Mittwoch noch zu kleineren Veränderungen geführt.

So ganz genau steht das Ergebnis der Kreistagswahl doch noch nicht fest. Während am Mittwoch im Landratsamt die Wahlprüfung erfolgt, verändern sich auf der Homepage noch ein paar Ziffern auf der zweiten Stelle hinter dem Komma. Vor allem die Zahl der ungültigen Stimmen sinkt. Am Morgen liegt sie noch bei 3,77 Prozent, am Abend ist sie auf 3,72 Prozent (2055 Wähler) runtergegangen. Ist aber trotzdem ganz schön hoch. Offensichtlich war es gar nicht so einfach, bei der Vergabe von 60 Stimmen die Obergrenze immer genau im Blick zu haben.

Aber an den Köpfen, die in den Kreistag einziehen, dürfte sich aller Wahrscheinlichkeit nach nichts ändern, heißt es aus dem Landratsamt. Also lassen die sich bereits analysieren. Dabei fällt auf, dass der Block der Bürgermeister, der nach der Wahl von 2014 noch 20 Köpfe stark war, auf aktuell 17 geschrumpft ist (10 CSU, 5 FW, 2 SPD). Zum Teil spiegelt das den Generationswechsel wider, den es auch in ihren Reihen gab.

Amberg18.03.2020

Auch die (ehemaligen) Landtagsabgeordneten sind durch das Ausscheiden von Franz Kustner in geringerer Anzahl vertreten: Nur noch Harald Schwartz (mit über 36.000 Stimmen Rang 2 bei der CSU) und Reinhold Strobl (mit gut 14.000 Rang 5 bei der SPD) sind im Gremium vertreten.

Die Sozialdemokraten hatten den Europaabgeordneten Ismail Ertug aufgeboten, aber auf Listenplatz 40 fast "versteckt". Er bekam etwas über 8000 Stimmen, so dass ihm rund 2000 zum Einzug in den Kreistag fehlten. Ertug war vor einigen Jahren von Amberg nach Kümmersbruck gezogen und scheint im Landkreis (kommunalpolitisch) noch nicht so richtig angekommen.

Die höchste Wahlbeteiligung brachte Ammerthal mit 80,34 Prozent zustande, was nicht zuletzt der harten Auseinandersetzung um das dortige Bürgermeisteramt geschuldet sein dürfte. Mit etwas Abstand folgen Ursensollen (77,56) und Birgland (77,45). Die wenigste Lust auf Kreistagswahl hatten erwartungsgemäß die Bürger in den größten Kommunen: Sulzbach-Rosenberg (50,10 Prozent), Kümmersbruck (57,89) und Auerbach (62,44).

Amberg16.03.2020

Die Hochburgen und Problemzonen der Parteien haben sich gegenüber 2014 nicht groß geändert: Die CSU war in Kümmersbruck (47,70 Prozent), Freudenberg (47,47) und Hahnbach (47,36) am erfolgreichsten. Wenig zu erben gab es für sie dagegen in Edelsfeld (23,51), Auerbach (25,73) und Vilseck (29,25). Dort nahmen ihr die Freien Wähler verschiedener Schattierungen sowie im Edelsfelder Fall auch die ÖDP Stimmen ab.

Auerbach ist zudem eine Grünen-Hochburg (15,21); nur in Etzelwang (15,45) und Weigendorf (18,19) war deren Ergebnis noch besser. In Vilseck konnten sie dagegen kaum punkten (3,67).

Die Freien Wähler kamen in Vilseck (38,65), Königstein (37,89) und Freihung (30,80) auf Höchstwerte, brachten aber in Sulzbach-Rosenberg (4,35) wenig zustande.

Die SPD erzielte ihre besten Ergebnisse in Ensdorf (26,06), Kümmersbruck (25,49) und Schnaittenbach (24,14). Wo ihr die Organisation vor Ort fehlt, kamen auch kaum Stimmen zusammen: Vilseck (4,15), Gebenbach (6,27) und Ammerthal (6,52).

Bei den kleineren Gruppierungen zeigen die Hochburgen in erster Linie an, wo sich ihre Kandidaten häuften. Die FDP/FWS erzielte Spitzenwerte in Birgland (25,41), Edelsfeld (16,34) und Neukirchen (15,36). Die ÖDP war in Edelsfeld (18,35) mit weitem Abstand vor Freudenberg (9,94) und Hirschbach (9,91) am stärksten. Die JU punktete in Vilseck (12,37), Hohenburg (12,03) und Illschwang (10,87) am besten. Der Linken reichten 3,06 Prozent in Sulzbach-Rosenberg, um trotz weit abfallender Stimmenzahlen in allen anderen Kommunen ein Mandat zu erobern.

Das Endergebnis der Kreistagswahl:

Am Mittwochabend stand das Endergebnis der Kreistagswahl fest. Es gab einige kleinere Änderungen gegenüber der zuvor veröffentlichten Version. Den größten Ausschlag verzeichnete die ÖDP, die von 5,10 auf 5,07 Prozent absank.

Das Ergebnis in Prozent: CSU 39,09, Grüne 9,38, FW 16,74, SPD 16,1, FDP/FWS 5,22, ÖDP 5,07, Linke 1,35, JU 7,05. (ll)

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