Ein Richtfest der besonderen Art wurde dieser Tage auf dem Mariahilfberg vom Verein der Zimmerleute und Schreiner Amberg gefeiert. Ehrenmitglied Zimmerermeister Josef Hauer aus Parkstein (Landkreis Neustadt/WN) hatte in mühevoller Kleinstarbeit den Dachstuhl und eine präzise Holzkonstruktion des Turmhelmes der Mariahilfbergkirche im Maßstab 1:15 nachgebaut. Der 84-Jährige war nicht zum ersten Mal in und für Amberg tätig. Er entwarf bereits ein Modell des Dachstuhls der Basilika St. Martin und des Dachstuhls des neuen Stadtarchivs. Aus vielen Gründen hatte er sich nun einer weiteren Aufgabe gewidmet: „Der Nachbau des Dachstuhls der Mariahilfbergkirche hatte seinen ureigenen Reiz, denn die Wallfahrtskirche auf dem Berg, die vor mehr als 300 Jahren erbaut wurde, ist weit über das Land hinaus bekannt." Die wenigsten Besucher aber kennen laut Hauer den aufwendigen Dachstuhl und die präzise Holzkonstruktion des Turmhelmes. Eigenen Aussagen zufolge hat Josef Hauer zehn Monate gearbeitet, um die etwa 1500 Teile originalgetreu auszuarbeiten, einzupassen und zu montieren.
Das Dachstuhl-Modell der Bergkirche würde er nun gern dem Franziskanerkloster schenken. Eine Überprüfung der möglichen Standorte hat laut Prior Pater Seraphin aber ergeben, "dass es für dieses wertvolle Modell keinen würdigen Platz in oder um die Kirche" gibt, weshalb dieses Modell nach Cheb ausgelagert wird. Noch bis Montag, 11. April, wird das Dachstuhl-Modell der Bergkirche in der Mariahilfbergkirche ausgestellt. Hier kann es zu gottesdienstfreien Zeiten betrachtet werden. Anschließend wird es nach Cheb gebracht, wo es neben den bereits 24 Modellen von Josef Hauer später im Mitteleuropäischen Zentrum für die Geschichte des Handwerks ausgestellt wird.
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