Wolfgang Wolters hat gerne gelacht und viel. Das wussten nicht nur die Menschen zu schätzen, die ihm ganz nahe standen, sondern vor allem die Schüler des Max-Reger-Gymnasiums. Einen Direktor zu haben, der Humor hat und mit seiner Lebensfreude den tristen Schulalltag in ein buntes Abenteuer verwandelt - was wünscht man sich als Kind und Jugendlicher mehr? Die MRG-Schüler müssen nun auf ihren Motivator und Muntermacher verzichten. Am Dienstag verstarb Wolters im Alter von 60 Jahren auf der Palliativstation des Klinikums im Kreise seiner Familie.
Wolters hat die Schüler begeistert, viele haben sich wahrscheinlich nur deswegen für das Max-Reger-Gymnasium entschieden, weil sie der Schulleiter dort am Schnuppertag so warmherzig empfangen hat. Das Max-Reger-Gymnasium war sein Leben - das bekannte er immer wieder. Er war selbst einmal Schüler eines musischen Gymnasiums in Bayreuth. Als er 2009 die Leitung des MRG übernahm, sagte er, er habe das Gefühl, heimgekommen zu sein. In dieser Heimstatt fühlte er sich wohl und sorgte dafür, dass die Schule immer wieder von sich reden machte - als Schule mit Zivilcourage zum Beispiel.
Kein Wunder, denn sein ganzes Leben war geprägt von christlichen Werten und einem klaren ethischen Kompass. Wolters studierte Deutsch und evangelische Religionslehre in Würzburg und Erlangen und kam nach seinem Referendariat Anfang der 1990er Jahre nach Amberg, wo er sich am Gregor-Mendel-Gymnasium sofort mit viel Einsatz auf sein Lehrgebiet aber auch auf die Lehrerfortbildung stürzte. Doch bei allem Einsatz als Pädagoge war ihm stets die Familie am wichtigsten und natürlich der Freundeskreis. "WoWo" war sein Spitzname, viele kannten ihn nur so.
Im Juni feierte er noch frohgemut seinen 60. Geburtstag, mit der Hoffnung, den Tumor zu besiegen. "Ich bin auf einem guten Weg. Mein Ziel ist es, zum Schuljahresbeginn zumindest wieder eingeschränkt einzusteigen", sagte er damals im Interview mit Oberpfalz-Medien. Nun ist er am ersten Tag des neuen Schuljahres gestorben. Aufgrund der aktuellen Situation muss die Trauerfeier im engeren Familien- und Freundeskreis stattfinden. Für alle, die sich von ihm verabschieden möchten, soll es zu einem späteren Zeitpunkt eine Gedenkfeier geben.
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