Ganz ohne Regen ging's auch diesmal nicht im Dult-Biergarten. "Aber richtig Pech hatten wir nicht", sagt Festwirt Reinhard Gschrey und ist deshalb "sehr zufrieden" mit seiner dritten "Dult light" in Form eines Biergartens auf dem Dultplatz. Corona-bedingt konnte das Amberger Volksfest auch diesmal zu Pfingsten nicht stattfinden. Der Festwirt hatte den Ambergern aber versprochen, ihnen stattdessen wenigsten wieder einen Dult-Biergarten aufzubauen. Diese Zusage hat er auch umgesetzt. Elf Tage lang, bis vergangenen Sonntag, gab es deshalb zumindest kulinarisch ein bisschen Volksfest-Atmosphäre.
Seine Idee, einen Teil des Biergartens zu überdachen, sei gut angekommen, berichtete der Festwirt am Montag. Er hatte dazu neben dem klassischen Außengelände mit den Sonnenschirmen auch das große Dult-Bierzelt aufgebaut, aber die Seitenwände weggelassen: "Alles offen, da kann die Luft durch", gut in Pandemie-Zeiten und angenehm für die Gäste, denen das Zeltdach Sonnen- und Regenschutz bot. "Ich hatte Reservierungen, die wollten ganz gezielt ins Zelt", freut sich Gschrey darüber, dass dieses Angebot ankam bei seinen Gästen. Deren Reaktionen seien auch sonst "durchweg positiv" gewesen: "Ich hab' am Wochenende sogar gehört, ,warum gibt es das nicht länger?‘" Das allerdings war keine Option für den Festwirt aus Seubersdorf (Landkreis Neumarkt). "Die elf Tage waren genau richtig", meint er, kürzer oder auch länger wäre wirtschaftlich schwierig gewesen, denn am Ende soll sich der Aufwand ja auch irgendwie rechnen.
Dass der Dult-Biergarten genau in die Zeit spürbarer Lockerungen der Corona-Vorschriften fiel, hat Gschrey gemerkt: "Am ersten Tag war's richtig voll, da waren wir ganz knapp an der 250er-Grenze", erzählt er. Maximal 250 Gäste gleichzeitig durfte er nach den Vorgaben der Stadt bewirten. Doch auch mit den anderen Tagen, an denen die Besucherzahl zwischen 150 und 200 lag, war Gschrey zufrieden. Wegen der Lockerungen gab es diesmal nur "ganz wenige Auflagen", hauptsächlich Abstände, Maskenpflicht und Desinfektion. Aber da habe es keine Probleme gegeben, die Besucher hätten sich an alle Vorgaben gehalten.
Brave Kirwaburschen
Eigentlich hätten bis zu zehn Personen an einem Tisch sitzen dürfen, Gschrey hatte dieses Limit vorsichtshalber aber selbst noch auf acht reduziert. Es seien allerdings ohnehin eher kleinere Gruppen gewesen. Einmal sei eine größere Runde Kirwaburschen gekommen, "aber die haben sich einfach auf drei Tische verteilt". Nicht nur diese muntere Truppe, auch die anderen Gäste hätten sich an alle Vorschriften gehalten, freut sich der Wirt. Als kleines Schmankerl für die Gäste hatte Gschrey für die Wochenenden Live-Musiker verpflichtet. "Auch damit waren die Leute sehr zufrieden", bilanzierte er am Montag: "Das ist das wichtigste für mich: Wenn die Gäste zufrieden sind, bin ich auch zufrieden."
Deshalb steht für Reinhard Gschrey auch jetzt schon fest, dass er zur Herbstdult im September auf jeden Fall wieder in Amberg sein wird – egal, was dann Pandemie-bedingt möglich ist. Eine "normale" Dult wäre dem Festwirt natürlich am liebsten, doch diesbezüglich ist er momentan eher skeptisch: "Ich glaube, ganz normal wird dann noch nicht gehen. Aber das müssen wir jetzt mal abwarten." Doch auch wenn im September Fahrgeschäfte und andere Attraktionen immer noch verboten sein sollten, einen Dult-Biergarten werde es wieder geben, versichert Gschrey: "Wir stehen auf jeden Fall parat, egal, was kommt."
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