Amberg
03.05.2024 - 14:20 Uhr

Falscher Polizist am Telefon bringt Ambergerin um mehrere 10.000 Euro

Zuletzt hatten zwei Frauen im Raum Amberg den Trick durchschaut. Nun aber ist eine Ambergerin (70) auf einen falschen Polizisten hereingefallen: Der Betrüger hat mehrere 10.000 Euro erbeutet. Die Polizei weiß, wie er aussieht.

In Amberg ist eine Seniorin Opfer eines Schockanrufs geworden: Betrüger haben bei ihr mehrere 10.000 Euro erbeutet. Symbolbild: Karl-Josef Hildenbrand, dpa
In Amberg ist eine Seniorin Opfer eines Schockanrufs geworden: Betrüger haben bei ihr mehrere 10.000 Euro erbeutet.

Der Trick mit so genannten "Schock-Anrufen" ist nicht neu, taucht momentan aber wieder öfter im Raum Amberg auf, wie das Polizeipräsidium Oberpfalz Regensburg mitteilt. Nachdem zuletzt zwei Frauen nicht auf diese Maschen hereingefallen waren, ist jetzt eine Ambergerin (70) Opfer eines falschen Polizisten geworden. Der Betrüger meldete sich am Donnerstag, 2. Mai, bei der Seniorin und behauptete, ihre Tochter habe einen schweren Unfall verursacht. Sie sei festgenommen worden, nun sei eine Kaution fällig. Wie das Polizeipräsidium berichtet, holte der falsche Polizist zum Nachdruck eine Frau ans Telefon, die mit weinerlicher Stimme sprach.

Die Ambergerin hörte, dass ihre Tochter nur gegen Kaution freikommen werde, und dass dafür umgehend eine Geldübergabe notwendig sei, heißt es im Bericht des Präsidiums weiter: "Mit viel Geschick und Druck wurde das Telefonat über einen langen Zeitraum gehalten, sodass eine Geldübergabe an einen unbekannten Täter erfolgen konnte." Der Mann, der sich als Polizist ausgab, und seine Komplizen hätten die 70-Jährige dazu gebracht, ihnen mehrere 10.000 Euro zu übergeben. Die Seniorin habe die echte Polizei dann erst nachträglich über den Notruf 110 informiert.

Inzwischen ermittelt die Amberger Kriminalpolizei. Sie setzt dabei auch auf Hinweise aus der Bevölkerung auf den Mann, der bei der Ambergerin das Geld abgeholt hat. Er hat sich laut Polizeibericht am Donnerstag gegen 16.25 Uhr in der Katharinenfriedhofstraße aufgehalten. Den Ermittlern wurde er so beschrieben:

  • männlich
  • etwa 170 cm groß und untersetzt
  • osteuropäischer Akzent
  • gebräunter Teint
  • keine Brille, keine Kopfbedeckung
  • volles, grau-meliertes Haar, Kurzhaarschnitt
  • dunkel gekleidet

Bei zwei weiteren ähnlichen Fällen, die der Polizei am Donnerstag gemeldet wurden, "gelang es den Tätern jeweils nicht, die Angerufenen zu überlisten", teilt das Präsidium mit: "Die beiden Damen durchschauten jeweils die gleichgelagerte Masche, legten auf und verständigten die Polizei." Die Ermittler nehmen die aktuellen Vorfälle zum Anlass, um vor dieser Art von Betrug zu warnen. Sie appelliert:

  • Lassen Sie grundsätzlich keine Unbekannten in Ihre Wohnung.
  • Fordern Sie von angeblichen Amtspersonen, zum Beispiel Polizisten, den Dienstausweis.
  • Rufen Sie beim geringsten Zweifel bei der Behörde an, von der die angebliche Amtsperson kommt.
  • Suchen Sie die Telefonnummer der Behörde selbst heraus oder lassen Sie sich diese durch die Telefonauskunft geben.
  • Wichtig: Lassen Sie den Besucher währenddessen draußen, vor der abgesperrten Tür warten.
  • Die Polizei wird Sie niemals um Geldbeträge bitten.
  • Geben Sie am Telefon keine Details zu Ihren finanziellen Verhältnissen preis.
  • Lassen Sie sich am Telefon nicht unter Druck setzen: Legen Sie einfach auf.
  • Übergeben Sie niemals Geld an Unbekannte.
 
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