Der Deutsche Städtetag hat die Bundesregierung zu einer "mutigen Entscheidung" über die Aufnahme von weiteren Schutzsuchenden aufgefordert. Viele Städte und Kommunen wollen ebenfalls handeln. „Um große Zahlen geht es dabei nicht“, sagt Sulzbach-Rosenbergs Bürgermeister Michael Göth (SPD). „Auch als Kommunen müssen wir Menschen in Not beistehen.“ Er zeigte sich offen, Flüchtlinge aus Lesbos aufzunehmen. Auch wenn er eine konkrete Zahl nicht nennen will. „Das wäre falsch in dem Zusammenhang.“ Gleichzeitig fordert er ein „solidarisches EU-weites Handeln“.
Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) hat in der vergangenen Woche seiner Verwaltung den Auftrag erteilt, sich mit der Regierung auszutauschen, wie man helfen könne. „Ich bin überzeugt, dass Menschen in Not geholfen werden muss und wir eine europäische Pflicht haben, Griechenland in dieser Lage zu unterstützen.“ Aktuell sei es jedoch so, dass die Kommunen direkt keine Flüchtlinge aufnehmen können. Eine Aufnahme und Weiterverteilung erfolge grundsätzlich durch die Anker-Zentren, in denen die Aufgenommenen auch zunächst in Quarantäne bleiben müssten. Cerny glaubt, dass die Aufnahme mit der bekannten Verteilung auf die Bundesländer und Bezirke sicher auch umsetzbar sei. „Natürlich können auch Städte ,politische’ Willenserklärungen abgeben, aber für mich sollten diese dann zumindest ansatzweise tragbar sein. Wenn wir uns politisch bereiterklären, Flüchtlinge aufzunehmen, und gleichzeitig wissen, dass diese letztlich in einem Anker-Zentrum in Regensburg oder Bamberg ankommen, dann ist eine solches Signal unehrlich und man sollte davon auch Abstand nehmen.“
Laut einer Presseinfo des Landkreises Amberg-Sulzbach vom 11. September leben derzeit 486 Asylbewerber in den Gemeinschaftsunterkünften, dezentralen Einrichtungen oder Privatwohnungen.
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