Der Weltgebetstag ist die größte Basisbewegung christlicher Frauen rund um den Erdball, bei der es um das solidarische Gebet und den Zusammenhalt des weiblichen Geschlechts untereinander geht. Seit vielen Jahren macht die Aktion auch in Amberg Station, wo nach guter Tradition der Katholische Frauenbund mit seinen Zweigvereinen aus St. Georg, St. Martin, Hl. Dreifaltigkeit, Kümmersbruck und St. Josef Raigering sowie den evangelischen Kirchengemeinden Paulaner, Erlöser- und Auferstehungskirche abwechselnd für die Gestaltung sorgt.
Diesmal gab es eine ökumenische Andacht in St. Konrad; außerdem hatte Hl. Dreifaltigkeit in seiner Pfarrei eine eigene Veranstaltung. Im zweiten Corona-Ausnahmejahr lag die Organisation des Weltgebetstags in den Händen des Ammersrichter Frauenbunds mit seiner Vorsitzenden Kornelia Ballach. „Trotz und wegen Corona wollten wir an der Tradition des Weltgebetstags festhalten“, betonte sie, um mit ihren Mitstreiterinnen eine pandemiegerechte Variante auf die Beine zu stellen.
Von der Sitzplatzvergabe über die Gestaltung der Andacht mit Kollekte und kleinem Give-away in Form einer gelben Rose für jede Frau zum Abschied war alles nach Hygienevorschriften im Vorfeld gut geplant worden. Beste Unterstützung leistete Peter Ballach mit wechselnd farbiger Beleuchtung, die eine stimmungsvolle Atmosphäre in den zusätzlich mit Kerzen erhellten Kirchenraum zauberte. Per DVD vermittelte er ferner mit aussagekräftigen Bildern einen Eindruck von der Situation der Frauen im Beispielland Vanuatu, einem Südseeinselstaat im Pazifik.
Einen weiteren Beitrag leisteten die Original-Gesänge aus Vanuatu, die Ballach per CD einspielte. Südseeflair vermittelten überdies die mit Palmen und Südfrüchten geschmückten Altarstufen, wobei ein beleuchteter Globus ein weiterer Hingucker der liebevollen Gestaltung war. 60 Kerzen an den ausgewiesenen Sitzplätzen zeigten den Eintreffenden den Weg dorthin.
Kornelia Ballach trug gemäß dem Programm des Weltgebetstags mit ihrem Team und mit Unterstützung aus der evangelischen Auferstehungskirche die Texte vom Altarraum aus vor. Damit wurde den Frauen aus Vanuatu eine Stimme verliehen und ihre Lage und Stellung im landschaftlich an sich wunderschönen Land beschrieben: Die 83 Inseln standen jahrelang an erster Stelle des weltweiten Glücksindex. Doch die Kehrseite der Medaille ist, dass Vanuatu weltweit am stärksten durch Naturkatastrophen gefährdet und den Folgen des Klimawandels voll ausgesetzt ist.
Die Bevölkerung ist nicht sicher vor Zyklonen, dem steigenden Meeresspiegel, Vulkanausbrüchen und Erdbeben. Ein großes Problem ist ferner nach aktuellen Berichten aus dem Land die allgegenwärtige Gewalt gegen Frauen, wobei über die Hälfte davon in der Partnerschaft stattfindet. Zentrale Fragen der Texte und Gebete, mit denen beim Blick auf diese widersprüchlichen Bedingungen alle christlichen Frauen weltweit konfrontiert wurden, lauteten: „Worauf bauen wir? Was trägt unser Leben, wenn alles ins Wanken gerät?“
Die Konrad-Frauen schafften es bestens, diese Herausforderung, die dahintersteckt – Vertrauen auf Gott zu haben –, den Besucherinnen zu vermitteln. Solidarisch mit Millionen Frauen um den Globus, die sich über Konfessions- und Ländergrenzen hinweg die Hände reichten, stimmten sie mit ihren Schwestervereinen und den evangelischen Gemeinden in den Lobgesang auf Gottes Schöpfung und in das gemeinsame Gebet um Frieden ein.
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