Amberg
07.06.2019 - 15:35 Uhr

Ganz legal funktioniert mit dem Radl nicht

Immer mehr Menschen benutzen auch in Amberg das Fahrrad als alltägliches Verkehrsmittel. Aber es gestaltet sich gar nicht so einfach, auf legalen Wegen von A nach B zu kommen.

Glück gehabt, die Zugbrücke über die Vils ist unten. Manchmal erleben Radfahrer an dieser Stelle eine böse Überraschung. Bild: ass
Glück gehabt, die Zugbrücke über die Vils ist unten. Manchmal erleben Radfahrer an dieser Stelle eine böse Überraschung.

Die Aufgabe lautet relativ simpel: Fahr nach der Mittagspause mit dem Rad am Vilskiosk vorbei und schau, ob er geöffnet ist. Komme anschließend in die Redaktion. Start unserer Route ist der Parkplatz der Max-Josef-Schule. Von dort geht es über den Kaiser-Wilhelm-Ring. Gewissensfrage: Soll man das Rad über die Fußgängerampel schieben - wie es vorgeschrieben ist - oder verkehrswidrig fahren? Und eigentlich führt ja der Fahrradweg auf der rechten Fahrbahnseite entlang in Richtung der OTH.

Aber mal ehrlich, das wären vier Ampeln, die garantiert alle auf Rot stehen. Dann doch lieber auf der linken, der falschen, Seite des Rings auf dem Bürgersteig fahren, der überraschenderweise in die andere Richtung auch von Radfahrern benutzt werden darf. Hier geht es problemlos hoch bis zum Max-Reger-Gymnasium und rechts in Richtung Malteserberg. Auch hier ist eine reine Fußgängerampel. Also absteigen - oder auch nicht. Wir befinden uns hier ja nun schon auf der linken, der falschen Straßenseite und auf einem Gehsteig, der nur für Fußgänger offen ist. In die Gegenrichtung dürfen aber Radler wieder. Wobei die Wege für Radfahrer und Fußgänger optisch nicht voneinander getrennt sind, man muss höllisch aufpassen. Und es ist teilweise sehr eng. In Höhe des alten Josefshauses schrumpft der gemeinsame Verkehrsraum auf knapp einen Meter zusammen.

Die Alternative wäre - ganz korrekt - auf der rechten Fahrbahnseite der Radweg am Max-Reger-Gymnasium vorbei und den Berg hinunter gewesen. Aber auch diese Route hat ihre Tücken. Beispielsweise beim Einbiegen nach links direkt an der Vils im rechten Winkel. Gerade älteren und sehr jungen Menschen bereitet dieser Balanceakt erhebliche Probleme. Über die Wingershofer Kreuzung geht es hinunter zu Vils. Hoffentlich ist heute die Zugbrücke unten. Sonst heißt es umdrehen, den Berg wieder hoch und über die Autobrücke. Nun noch relativ zügig zum Vilskiosk in der Schiffgasse, der natürlich geschlossen hat. Also weiter in Richtung Marktplatz die Vils entlang. Kein Problem, wenn man seine Geschwindigkeit entsprechend anpasst.

In der Lederergasse steht ein riesiger Betonmischer. Zwangspause! Nur langsam bewegt sich das Gefährt durch das enge Gässchen, Fußgänger und Radfahrer versuchen sich irgendwie durchzuschlängeln. Der kürzeste Weg in Richtung Amberger Zeitung wäre jetzt der Lederersteg und dann die Schwesternschule entlang zum ehemaligen Park-Kino. Aber nicht mit dem Fahrrad, denn der schmale Fußpfad ist zu eng für Radler und Fußgänger. Also die Lederergasse bis zum Ende und dann am Walfischhaus in die kleine Gasse eingebogen zum Paradeplatz. Die natürlich nur für Fußgänger zugelassen ist. Aber was soll's, es kommt grad niemand.

Von da an ist es fast geschafft. Nur noch über den Paradeplatz, dann nach links in die Fronfestgasse und schon ist man da. Ein Spaß war diese Fahrt trotzdem nicht.

Amberg07.06.2019
 
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