Amberg
12.11.2020 - 18:03 Uhr

Geplanter neuer Kindergarten in Amberg: Sorgen wegen mehr Verkehr

Amberg braucht Kinderbetreuungsplätze. Die Stadt bekommt sie, in der Kindertagesstätte an der Winterstraße. Zuerst aber gab es eine lange Diskussion im Bauausschuss. Nicht der Bebauungsplan erhitzte die Gemüter, sondern der Bring-Verkehr.

Ja zu einem neuen Kindergarten - aber die Eltern dürfen nicht hinfahren? Das geht nicht, betonte OB Michael Cerny im Bauausschuss bei einer Debatte um Bring-Verkehr. Symbolbild: Monika Skolimowska/dpa
Ja zu einem neuen Kindergarten - aber die Eltern dürfen nicht hinfahren? Das geht nicht, betonte OB Michael Cerny im Bauausschuss bei einer Debatte um Bring-Verkehr.

Eigentlich stand der Bebauungsplan für die neue Kita Winterstraße im Boom-Stadtteil Drillingsfeld auf der Tagesordnung. Doch der Bauausschuss landete schnell bei einer Debatte über den zu erwartenden zunehmenden Verkehr. Dabei rückte vor allem die enge Frühlingsstraße in den Blick, die jetzt schon ein Nadelöhr ist. „Ein Geburtsfehler“, wie Grünen-Stadtrat Hans-Jürgen Bumes meinte.

Auf dem Weg zur Kita ein Nadelöhr

Stadträtin Veronika Niklaus (Freie Wähler) schilderte die Situation so: Bei Begegnungsverkehr, insbesondere mit einem Bus, „wird auf dem Gehsteig gefahren“, was Fußgänger gefährde. Auch Radler wichen dorthin aus, „weil ihnen die Straße zu gefährlich ist“. Niklaus begrüßte zwar einen neuen Kindergarten im Bereich Eglsee, hätte statt des einen großen (acht Gruppen) lieber zwei kleine, wohnortnähere, einer in Eglsee, einer am Eisberg. „Die Freien Wähler werden dem nicht zustimmen“, kündigte sie zum Bebauungsplan an – und lehnte diesen dann auch ab, ebenso wie Florian Füger (CSU). Er vermisste Informationen zur weitergehenden Anbindung der Kita, auch über Radwege.

Amberg09.09.2020

„Alles, was zur Reduzierung des Verkehrs in der Frühlingsstraße führt, da bin ich dabei“, sagte Oberbürgermeister Michael Cerny und fügte hinzu, zu „schauen, wo wir noch was optimieren können“. Cerny verwies aber auch darauf, dass die Stadt unter Druck stehe, den Rechtsanspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz umzusetzen. Natürlich „würden wir uns wünschen, überall kleine Kitas“ zu haben. Aber in einer größeren sei die Betreuung einfacher zu bewerkstelligen. In der Stadtverwaltung habe eine eigene Arbeitsgruppe das ganze Stadtgebiet nach möglichen Standorten für Kitas durchforstet. Ergebnis: Winterstraße. „Ganz ehrlich: Wir haben keinen anderen Standort.“ Hier entstehe „einen zentrale Kita, die zwei Planungsgebiete bedienen kann“, also Eglsee und Eisberg. Für Cerny war die Schaffung von Betreuungplätzen vorrangig. „Und wenn am Ende alles fertig ist, dann sagen wir, es ist zu viel Verkehr. Wir können nicht sagen, eine Kita ist okay, aber die Eltern dürfen nicht hinfahren“.

Amberg09.03.2020

Es wird zeitlich knapp

Baureferent Markus Kühne erinnerte daran, dass man jetzt, beim Satzungsbeschluss für den Bebauungsplan, schon an einem Punkt sei, wo „wir zeitlich in die Bredouille kommen“. Das Projekt sei schon mehrfach diskutiert worden. Da wäre es „gut, solche Themen wie den Verkehr früher zu diskutieren“.

 
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