Gewitter im Landkreis Amberg-Sulzbach: Zug evakuiert

Amberg
29.06.2021 - 21:48 Uhr

Die Gewitterfront, die am Dienstagabend während des EM-Achtelfinalspiels quer über den Landkreis Amberg-Sulzbach zog, hinterließ deutliche Spuren. Die Integrierte Leitstelle in Amberg registrierte 140 Einsätze binnen zweier Stunden.

Bei Traßlberg kam der Regionalzug aus Richtung Nürnberg zum Stehen. 29 Insassen mussten evakuiert werden.

Dunkle Wolken über der Region kündigten nichts Gutes an: Pünktlich zu Beginn des EM-Spiels der deutschen Fußballnationalmannschaft gegen die Elf aus England walzte sich am Dienstagabend eine Gewitterfront von Südwesten kommend durch den Landkreis Amberg-Sulzbach. „Etliche Feuerwehren aus dem südlichen Landkreis sind draußen“, sagte Kreisbrandmeister Armin Daubenmerkl gegen 19 Uhr. Auch in Traßlberg heulten die Sirenen. Dort kam wegen des Gewitters - vermutlich lagen Äste auf den Gleisen - ein aus Nürnberg kommender Regionalzug zum Stehen. Die 29 Passagiere der Bahn mussten laut Kreisbrandrat Fredi Weiß evakuiert und mit einem Bus zum Bahnhof nach Amberg gebracht werden. Die Feuerwehr sicherte den außerplanmäßigen Umstieg auf freiem Gelände ab.

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Vom Gewitter betroffen seien unter anderem die Gemeinden Ursensollen, Kümmersbruck und Freudenberg gewesen. Die Einsatzkräfte seien überwiegend wegen umgestürzter Bäume ausgerückt. Der Deutsche Wetterdienst registrierte während des Unwetters Windgeschwindigkeiten von mehr als 100 Kilometern pro Stunde an der Messstelle in Kümmersbruck. Der Wind entfaltete auch nördlich von Amberg seine Kraft. Der Papageien-Gnadenhof in Rosenberg meldete erhebliche Schäden an seinen Einrichtungen. „Unser Lager/Wohnhaus in dem unsere neue Küche, Klamotten und Möbel gelagert waren, und die Aravoliere wurde stark beschädigt“, teilten die Betreiber mit. Windböen hatten Äste von Bäumen abgebrochen. In Obersdorf bei Rosenberg hieß es zunächst, die Feuerwehr müsse ein Gebäude mit einem Notdach ausstatten. Das Notdach wurde erst vor kurzem angeschafft. Nachdem die Feuerwehr Sulzbach mit der Drehleiter zu Hilfe eilte und der Schaden begutachtet war, konnte das Notdach im Depot bleiben. Mit dem Aufziehen der Gewitterfront war die Integrierte Leitstelle Amberg vom diensthabenden Schichtführer nachbesetzt worden. Bis gegen 21.30 Uhr wurden dort rund 150 Unwetter-Einsätze abgearbeitet.

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