Amberg
03.10.2022 - 09:44 Uhr

Die Grünen wollen auch in Bayern an die Macht

In Bayern und Mecklenburg-Vorpommern waren die Grünen als einzige Bundesländer noch nicht in der Regierung. Das soll sich bei der nächsten Landtagswahl ändern – sagen zumindest die Kreis-Grünen und nominieren ihre Kandidaten.

Sie wollen „grüne“ Wahlerfolge einfahren. Unser Bild zeigt (von links) Christian Feja, Eli Wolf, Anna Weber und Simone Maaß sowie Merten Niebelschütz, den Bezirksvorsitzenden der Grünen. Bild: gf
Sie wollen „grüne“ Wahlerfolge einfahren. Unser Bild zeigt (von links) Christian Feja, Eli Wolf, Anna Weber und Simone Maaß sowie Merten Niebelschütz, den Bezirksvorsitzenden der Grünen.

Überschattet vom plötzlichen Tod des ehemaligen Bundestagsabgeordneten und Amberger Stadtrats Helmut Wilhelm war die Aufstellungsversammlung der Grünen-Kreisverbände Amberg und Amberg-Sulzbach in der Brauereigaststätte Bruckmüller. Hans-Jürgen Bumes erinnerte an diesen engagierten Kämpfer gegen die WAA, der zwei Legislaturperioden grüne Ideale im Deutschen Bundestag vertreten habe. Er sei für sein Eintreten für den Klimaschutz mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden.

Doch dann ging es um die grünen Kandidaten für die Landtags- und Bezirkstagswahlen im Stimmkreis 301 im kommenden Jahr. Als Direktkandidatin für den Bayerischen Landtag wurde Simone Maaß, die Büroleiterin des Regensburger Landtagsabgeordneten Jürgen Mistol, vorgeschlagen. Bayern sei neben Mecklenburg-Vorpommern das einzige Bundesland, in dem die Grünen noch keine Regierungsverantwortung gehabt hätten oder haben, so sagte sie. Doch habe Bayern endlich eine bessere Regierung unter grüner Mitverantwortung verdient.

Flächenverbrauch reduzieren

Grüne Konzepte und Ideale müssten umgesetzt werden, ein täglicher Flächenverbrauch von mehr als zehn Hektar müsse auf maximal fünf Hektar begrenzt werden. Denn der Auswuchs von Gewerbegebieten zerstöre einerseits unsere Natur, entziehe andererseits kleinen Geschäften die Existenzgrundlage. Die neue Westumgehung von Kümmersbruck werde mit „Verkehrspolitik von Vorgestern“ begründet. Scharfe Kritik übte Simone Maaß an der CSU-Regierung in Bayern, deren Energiepolitik ein Sicherheitsrisiko sei. Denn Atomreaktoren seien hochriskante Technik.

Eli Wolf, Direktkandidatin für den Bezirkstag, sagte in ihrer kurzen Vorstellung, dass die AfD ausschlaggebend für ihr Engagement bei den Grünen war. Im Bezirkstag wolle sie sich für umfangreichere Beratung psychisch kranker Menschen einsetzen. Die kulturelle Vielfalt in der Oberpfalz dürfe sich nicht alleine auf Blasmusik und Lederhose beschränken. Als Kaminkehrerin liege ihr Klimaschutz am Herzen, also klimaneutrales Heizen.

A 13 für Grundschullehrer

Christian Feja aus Hirschau soll Listenkandidat für den Landtag werden. Er ist der festen Überzeugung, dass grüne Politiker ab den nächsten Landtagswahlen in Bayern mitregieren werden. Im Kultusministerium „brennt aktuell die Hütte“. Dort brauche man nicht einen Piazolo, sondern Profis. Als Vorsitzender des Verbands der Beratungslehrkräfte in Bayern sehe er seine Kompetenz im Kultusministerium. Dringend notwendig sei die Besoldungsstufe A 13 für Grundschullehrer.

Als Listenkandidatin für den Bezirkstag wurde Anna Weber aus Köfering vorgeschlagen, die derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Stuttgart tätig ist und aktuell promiviert. Weber studierte einige Semester in England, absolviert Praktika in Indien und verschreibt sich den Themen Klima und Umwelt. Aber auch Oberpfälzer Brauchtumspflege liege ihr am Herzen, so sagte sie. Außerdem müssten Kontakte zu Tschechien intensiviert werden.

Breite Zustimmung

Nahezu einstimmig wurden die vorgeschlagenen Kandidaten nominiert, Simone Maaß als Direktkandidatin für den Landtag und Eli Wolf für den Bezirkstag. Für die grüne Oberpfalzliste wurden Christian Feja und Anna Weber vorgeschlagen, ihre Listenplätze werden in der nächsten Bezirksversammlung festgelegt.

 
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