Von Dagmar Williamson
"Seh'n wir doch das Große aller Zeiten, auf den Brettern, die die Welt bedeuten, sinnvoll, still an uns vorübergeh'n." Schon Friedrich Schiller wusste seinerzeit von der Magie und der schillernden Sprache des Theaters. Dieses Feuer lodert in der 15-jährigen Hanna Schallmaier seit sie denken kann. Mit dem Eintritt in das Max-Reger-Gymnasium ging sie auch den ersten Schritt Richtung Karriere. Sie wurde Teil der Theatergruppe unter der Leitung von Nina Kohl. Es war auch diese Lehrerin, die das Talent für eine Förderung des Kultusministeriums vorschlug. In diesem Schuljahr bekam Hanna Schallmaier ein Stipendium zur Ausbildung als Regieassistentin. Über das bürokratische Schreiben von Erfahrungsberichten bis hin zur Leitung von Theatergruppen - die ihr auferlegten Aufgaben ziehen sich über ein großes Spektrum innerhalb der Organisation. Die Prüfung dafür bestand die Ambergerin im Mai.
Zu ihrem Lebenslauf kann Hanna Schallmaier jetzt auch die Mitwirkung beim Amberger Welttheater hinzufügen. Produktionsleiter Jürgen Huber fragte die Gymnasiastin persönlich, ob sie Teil der Schauspielergruppe werden wolle. "Es war so anders als eine typische Schulvorstellung", schwärmt die Heranwachsende. Zu den Besserwissern im Volk gehörte sie. "Immer wieder eine erstaunte Reaktion zeigen", sagt sie über ihre gefühlte einzige Herausforderung. Gleichzeitig gefiel ihr das chorische Theater. "Dass wir als Besserwisser etwas herausstachen, weil wir verbal gemeinsam noch mal ein Extra waren." Wer sich mit Hanna Schallmaier über ihre Zukunftspläne unterhält, wird schnell überrascht werden. Nicht nur, dass das junge Fräulein das Ziel fest in sich verankert hat, sie kennt auch ihren Weg - durchaus strategisch durchdacht.
Das Theater an sich ist aber nicht die Kunst, der sie sich vollends widmen möchte. Die 15-Jährige befindet sich auf direktem Weg gen Hollywood. Über 50 Schauspielschulen hat sich Hanna bereits kundig gemacht. Bewerben werde sie sich bei allen. Ihr Wunsch ist es, Schülerin an der New York Film Academy zu sein, um die weltweit beste Ausbildung zu genießen. Im August wird sie ein Praktikum am Landestheater Coburg absolvieren. Durch die entstandenen Welttheater-Kontakte kennt sie die Adressen für seriöse Castings.
Hanna ist furchtlos. Vielleicht werde sie ihre Familie vermissen, wenn sie über den Atlantik hinaus zur Schauspielschule geht. Aber, immer ihr Ziel vor Augen, ist das ein Opfer, das sie wohl bringen müsse, um in Hollywood anzukommen. Klar werde sie von ihren Liebsten unterstützt, aber die große Dankesrede braucht man erst bei den Oscars erwarten.
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