Amberg
27.10.2021 - 16:55 Uhr

Hochwasserschutz in Ammersricht: Stadt Amberg nimmt Stellung

Die Aktionsgemeinschaft Wagrain-Ammersricht hat Vorschläge zum Hochwasserschutz gemacht. Auf den Artikel, der in der Amberger Zeitung und im Onetz erschienen ist, reagiert nun die Stadt Amberg.

So sah es am Nachmittag des 2. September 2011 auf der Bayreuther Straße aus. Enorme Wassermassen schossen damals durch Ammersricht und den Wagrain. Archivbild: Petra Hartl
So sah es am Nachmittag des 2. September 2011 auf der Bayreuther Straße aus. Enorme Wassermassen schossen damals durch Ammersricht und den Wagrain.

In der Dienstags-Ausgabe titelte die Amberger Zeitung "Hecken statt Beton: Aktionsgemeinschaft will Hochwasserschutz ohne Enteignung." Dazu hat die Stadt Amberg eine Stellungnahme per E-Mail geschickt. Darin heißt es: "Die Hochwasserschutzmaßnahmen in Ammersricht und am Wagrain haben nur ein Ziel, nämlich die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils vor Überflutungen zu schützen." Zu keinem Zeitpunkt habe irgendein Verantwortlicher der Stadt Amberg behauptet, dass bereits mit der ersten von insgesamt drei Maßnahmen für den Ortsteil Wagrain die Gefahrenlage beseitigt wäre. Dieser werde erst dann geschützt sein, wenn auch der zweite und der dritte Bauabschnitt umgesetzt seien.

"Hinter den geplanten Maßnahmen steht die Intention, einen wirksamen Schutz gegen Starkregenereignisse herzustellen, die zwar rein statistisch nur einmal in hundert Jahren auftreten, aber zu jeder Zeit passieren können", ist dem Schreiben zu entnehmen. Das Planungsteam bestehe aus einer Reihe erfahrener Ingenieure und Experten aus der Wasserwirtschaft und habe konkrete Vorschläge erarbeitet. Diese seien den Bürgern des Ortsteils frühzeitig erläutert worden. Für das Expertenteam stehe fest, dass ein ausreichender Schutz für den Ortsteil Wagrain eine Kombination aus Rückhaltung oberhalb der Bebauung und gefahrloser Ableitung zur Vils erfordere. Deshalb werde es sich auch keinesfalls darauf einlassen können, experimentelle Versuche anzustellen, die – sollten sie nicht funktionieren – schwerwiegende Folgen für die Bevölkerung haben können.

Es sei nie die Rede davon, dass hier Betonbecken errichtet werden sollen. Es handele sich vielmehr um Erdbecken und Dämme sowie einen naturnah gestalteten offenen Bachlauf, der die viel zu kleine Verrohrung des Wolfsgrabens ersetzen soll. "Wer sich dafür interessiert, kann Vergleichbares bei einem Spaziergang in Raigering besichtigen", heißt es in der Stellungnahme.

Und weiter: "Das aus ausgewiesenen Fachleuten bestehende Planungsteam hat verschiedene Varianten eingehend geprüft, wobei sich die aktuelle Planung in der Summe aller Kriterien als die beste Lösung herauskristallisiert hat. Das Tiefbauamt wird daher dem Stadtrat die Einleitung eines Planfeststellungsverfahren auf der Grundlage dieser Planung empfehlen." Jeder betroffene Bürger habe im Rahmen des Verfahrens dann die Möglichkeit, Einwände und Vorschläge einzubringen.

Die Aktionsgemeinschaft scheine diese Planung jedoch nicht näher in Augenschein genommen zu haben. Ansonsten wäre ihr bekannt, dass keine Betonbecken entstehen werden und dass am Hang der Wolfschlucht auch weiterhin gerodelt werden könne. Dem Schreiben ist außerdem zu entnehmen: "Insofern ist die im Kommentar der AZ geforderte Selbstreflexion zuerst einmal den beiden zitierten Herren zu empfehlen. Fragen zum Sinn und zur Effizienz kann das städtische Tiefbauamt jederzeit beantworten: Man braucht uns ja nur zu fragen.“

OnetzPlus
Ammersricht bei Amberg25.10.2021
 
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