Amberg
17.12.2022 - 08:00 Uhr

Kunsterzieher und Künstler aus Leidenschaft: Hans Lauter ist tot

Er war Gründungsmitglied der Gruppe Amberger Künstler, Kunsterzieher am Erasmus-Gymnasium, Ehemann und Vater. Hans Lauter gehörte seit 1974 zum kreativen Bild dieser Stadt. Jetzt ist er im Alter von 75 Jahren gestorben.

Hans Lauter vor einem seiner Werke anlässlich seines 60. Geburtstags im Jahr 2007. Jetzt ist der bekannte Amberger Künstler mit 75 Jahren gestorben. Archivbild: Wolfgang Steinbacher
Hans Lauter vor einem seiner Werke anlässlich seines 60. Geburtstags im Jahr 2007. Jetzt ist der bekannte Amberger Künstler mit 75 Jahren gestorben.

Es war der obligatorische Rundgang mit Achim Hüttner durch die Jahresausstellung der Gruppe Amberger Künstler. Da hängen die Werke von Hans Lauter. "Einfach tolle Bilder", sagte Achim Hüttner und erwähnte so nebenher, dass der Hans seit einigen Tagen im Krankenhaus liegt. Verbunden mit der Hoffnung, dass es schon wieder wird. So, wie es immer geworden ist, irgendwie. Doch die Hoffnung war vergebens, einen Tag später kam der Anruf von Ulrike Lauter: Hans Lauter ist tot. Er wurde 75 Jahre alt.

Hans Lauter. Generationen von Schülern des Erasmus-Gymnasiums kannten ihn als eher stillen, zurückhaltenden Kunsterzieher. Der mit seiner Familie in einem Haus am Berg mit einem naturnahen Garten wohnte, der ihm stets auch Inspiration war. Ein bescheidener Künstler, der sein Licht nicht unter den Scheffel zu stellen brauchte. In Hans Lauter brannte die Kunst, er brachte sie in ganz unterschiedlichen Stilen und Formen im Laufe der Zeit ans Tageslicht. Er zeigte der Öffentlichkeit, seiner Familie, wie er sich im Laufe eines Lebens verändert hat. Auch innerlich, nicht nur in den sichtbaren Äußerlichkeiten.

Als Oberbayer in der Oberpfalz

Geboren wurde Hans Lauter am 8. März 1947 im oberbayerischen Vohburg. Nach dem Abitur bewarb er sich an der Akademie der Bildenden Künste in München. Und weil es das Schicksal so wollte, lernte er dort beim Warten auf seine Aufnahme seine spätere Frau Ulrike kennen, die ebenfalls an der Akademie aufgenommen werden wollte. Sie waren unzertrennlich für den Rest ihres Lebens, zogen gemeinsam als Referendare durch Bayern, bevor sie beide in Amberg eine feste Anstellung und ihre künstlerische Heimat fanden. Ulrike Lauter am Max-Reger-Gymnasium, Hans Lauter am Erasmus.

In Amberg traf Hans Lauter eine junge, progressive Gruppe von Künstlern. Junge Leute, die die Kunst vom Mief der vergangenen Jahrzehnte befreien wollten, der in den frühen 1970er-Jahren immer noch durch Amberg waberte. Sie schlossen sich zusammen zur Gruppe Amberger Künstler (GAK). Die existiert heute noch, Gründungsmitglied Hans Lauter wird hier schmerzhaft fehlen.

Korsika und Südtirol

Dazu Achim Hüttner, der Vorsitzende der Gruppe Amberger Künstler: "In seinen Bildern spielte die Liebe zur Natur eine große Rolle. Die Oberpfälzer Landschaft, stille Schneelandschaften oder einsame Gehöfte, aber auch Amberger Stadtansichten hielt er gekonnt mit unverwechselbarer, sensibler Handschrift fest. Es entstanden großartige Radierungen mit alten Olivenbäumen, Eindrücke aus zahlreichen Reisen nach Korsika oder in die Maremma in Italien. Im Frühjahr ging es regelmäßig nach Südtirol, wo beim Skifahren in großer Runde auch Freundschaften gepflegt wurden."

"Hans Lauter war ein großartiger Maler und Zeichner, der sich in seinen letzten Jahren intensiv einer neuen, zunehmend abstrakten Gestaltungsvariante zuwandte", schreibt Achim Hüttner weiter. Reiner R. Schmidt vom Neuen Kunstverein Regensburg schreibt dazu in dem Katalog „Vierzig Jahre Gruppe Amberger Künstler“: „Seine reliefartigen Kompositionen und Kunstschöpfungen meditieren über die Magie der Natur und erhalten durch die Sensibilität und Harmonie der Arbeiten ihre besondere Wirkung." Achim Hüttner: "Wir werden ihn und seine Kunst bei der jährlichen Ausstellung der GAK vermissen." Das Requiem für Hans Lauter ist am Donnerstag, 22. Dezember, um 12.30 Uhr in St. Martin in Amberg, anschließend ist Beerdigung auf dem Katharinenfriedhof.

 
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