„Wände streichen.Segel setzen“ ist das neue Programm überschrieben. Das weckt einerseits Erinnerungen an die Beschäftigungstherapien im Lockdown und klingt andererseits nach Aufbruch. Ganz richtig, bestätigt Luise Kinseher im schriftlich geführten Interview: „Wir leben in einem epochalen Zeitenwandel. Jeder muss sich die Frage stellen, richte ich mich in den alten Strukturen nochmal möglichst gemütlich ein oder breche ich auf und öffne mich den Herausforderungen?“
Mit dieser Situation geht sie im Programm humorvoll um. Die Schwere aus der Thematik zu nehmen und so mancher Endzeitstimmung mit viel Hoffnung zu begegnen, ist ihr erklärtes Ziel. „Nur der Not keinen Schwung lassen“ – das sei auch schon in der häuslichen Pandemie-Zwangspause ihre Devise gewesen. Die beiden in dieser Zeit verwirklichten Buchprojekte sowie der fertig gedrehte Kinofilm „Weißbier im Blut“ geben ihr recht.
Beim Blick auf die deutlich spürbare Zurückhaltung bei Veranstaltungsbesuchen bleibt sie ebenfalls beim Prinzip Hoffnung: „Ich bin sicher, unser Publikum kommt wieder zurück. Ich bin jedenfalls da!“ Angesichts der aktuell in so vieler Hinsicht schwierigen Lage setzt Luise Kinseher auf der Bühne weder auf die Suche nach Schuldigen noch verliert sie sich in Weltenjammer: „Keine Zeit ist ohne Sorgen. Ich sage, Humor hilft immer!“ Ihr Publikum jedenfalls sei bis jetzt immer mit einem lachenden Gesicht nach Hause gegangen.
Ihre Paradefigur „Mama Bavaria“ lässt die Kabarettistin, die mittlerweile auch für den deutschen Kochbuch-Preis nominiert worden ist, diesmal übrigens zuhause. Dafür bringt sie ihren Dackel mit. Davon, dass er ihr einige noch unbekannte Ecken der Stadt zeigen wird, ist Amberg-Kennerin und Luftmuseum-Fan Luise Kinseher überzeugt.
Zu Person und Veranstaltung
- Luise Kinseher: Kabarettistin, Schauspielerin, Autorin, aufgewachsen in Geiselhöring; von 2011 bis 2018 "Mama Bavaria" beim Starkbier-Anstich am Nockherberg; lebt in München
- Auftritt: Kinsehers Kabarettprogramm "Wände streichen. Segel setzen" am Samstag, 3. Dezember, 19.30 Uhr, Stadttheater Amberg, Tickets bei der Tourist-Information Amberg unter Telefonnummer 09621/101233.
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