80 Jahre alt ist die Baracke am Bergsteig gerade einmal. Kein Vergleich zu den historischen Bauten in unserer Altstadt natürlich. Doch in seiner Art ist das zweistöckige Holzgebäude einzigartig. Es ist eine der letzten Erinnerungen an den "alten" Bergsteig. Einst Sammelplatz für unzählige Menschen, die aus ihrer Heimat im Osten fliehen mussten, die bereits heimatlos durch Deutschland irrten oder die Schrecken des Dritten Reichs überlebt hatten. Außerdem aber ist sie eine der letzten ihrer Art in Bayern und Deutschland. Sie ist ein schwindendes Zeugnis einfachen und seriellen Bauens aus Holzfertigteilen. Genutzt als Lager, Notunterkunft, feste Wohnung, Kindergarten, Hausaufgabenhilfe und vieles mehr.
Schon von daher wäre es sehr schade, wenn die Baracke einfach im Schredder verschwinden würde. Die Umsiedlung ins Freilandmuseum wäre eine Möglichkeit, sie zu erhalten. Oder man versetzt sie um ein relativ kleines Stück hin zum Gropiusbau. Natürlich in Absprache mit dessen Eigentümern. Dann könnte man die Baracke sowohl als Museum für Zwangsarbeit, Vertreibung und Neuanfang – das alles vereint der Bergsteig – als auch für den Gropiusbau und seine Geschichte verwenden. Verdient hätte sie es.
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