Die Menschenkette zwischen Martinskirche und Krambrücke ist ziemlich löchrig. Logisch, sagt Tatjana Richter, die Vorsitzende der Schwesternschaft Wallmenich-Haus am BRK. "Die meisten von uns müssen ja schließlich arbeiten." Pflege hat keine Pause und meistens findet sie rund um die Uhr statt. Doch die Bedingungen für die, die pflegen, sind nach Ansicht der Frauen und Männer, die sich am Dienstagnachmittag auf dem Marktplatz versammeln, nicht gut. Natürlich habe es viel Beifall und auch Wertschätzung während der Corona-Pandemie für die Menschen in "helfenden" Berufen gegeben, heißt es im Flyer zur Veranstaltung. Doch Beifall allein ist den Pflegekräften nicht genug, sie wollen bessere Bedingungen für ihre Arbeit erreichen.
"Es geht uns nicht nur um mehr Geld", sagt Tatjana Richter. "Wir fordern zum Beispiel einen günstigeren Personalschlüssel, die 35-Stunden-Woche und den Abbau der inzwischen überbordenden Bürokratie in der Pflege", nennt sie weitere Punkte im Forderungskatalog der Menschenkette. Um diesen zu unterstützen, demonstrieren die Pflegekräfte bis zur Bundestageswahl jeden Dienstag um 17 Uhr auf dem Marktplatz. Initiiert haben das Pflegeorganisationen in Würzburg. Ähnliche Veranstaltungen existieren bereits in München, jetzt auch in Amberg und künftig in Nürnberg, so Tatjana Richter. Die Vorsitzende der Schwesternschaft Wallmenich-Haus ist Sprecherin eines Bündnisses ihrer Organisation mit der Caritas sowie dem Diakonieverein, die ebenfalls in der Region in der Pflege verankert sind. Sie wollen nicht nur bis zur Bundestagswahl aktiv demonstrieren, sondern im Hintergrund auch das Gespräch mit der Politik suchen.
"Wir fordern zum Beispiel einen günstigeren Personalschlüssel, die 35-Stunden-Woche und den Abbau der inzwischen überbordenden Bürokratie in der Pflege."
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