Wer früher fünf Euro oder gar Mark im Geldbeutel hatte, warf sie oft genug in den Zigarettenautomaten um die Ecke, um seiner Sucht nachkommen zu können. Raucher sind inzwischen weniger geworden, viele der alten Automaten mit der DDR-gelben Lackierung aus dem Ortsbild verschwunden. Geblieben sind die Klimper-Euros im Geldbeutel, die man eigentlich wunderbar in einen Automaten werfen könnte. Beispielsweise in den Amberger Kunstkasten. Der ist ohnehin ein umfrisierter Zigarettenautomat, alle ehemaligen Raucher wissen also, wie er zu bedienen ist.
Das tun offenbar auch zahlreiche Amberger und auch Touristen und bekommen als Gegenleistung für ihre fünf Euro ein kleines, handliches Kunstwerk aus regionaler oder auch überregionaler Produktion. Und weil ja bei der Auswahl der Künstler keine Langeweile aufkommen soll, hat Achim Hüttner, der Motor hinter dem Kunstkasten, jetzt wieder mal sein Netzwerk spielen lassen und einen weiteren Kunstschaffenden geködert. Der Mann heißt Dieter Wendland, lebt im badischen Rastatt und hat für den Kunstkasten zwei beschnittene Linolplatten zur Verfügung gestellt, von denen Achim Hüttner Abzüge gemacht hat.
7500 Euro Spendensumme
Wichtiger aber als der neue Künstler ist die Tatsache, dass der Kunstkasten schon wieder 500 Euro "ausgespuckt" hat. Die gehen diesmal an den Sozialdienst katholischer Frauen, die das Geld wegen ihrer vielfältigen Aufgaben auch gut brauchen können. Damit macht der Kunstkasten die 7500 Euro an Spendensumme voll und ist weiter ein wertvoller Baustein in der sozialen Landschaft dieser Stadt. In der künstlerischen ohnehin. Und billig ist er auch noch. Denn wer beispielsweise in Erlangen ein Kunstwerk im dortigen Kasten zieht, muss bereits sechs Euro investieren.
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