Das Amberger Finanzamt vermeldete für 2019 einen Rekord. Die Steuereinnahmen überstiegen erstmals den Wert von einer Milliarde Euro. Die Gründe: Gesunde Unternehmen, viele Arbeitsplätze und Arbeitnehmer, die gutes Geld verdienen. Nur ein Jahr später war die Situation eine völlig andere. Die Steuereinnahmen sanken auf 980 Millionen Euro. "Corona-bedingt", wie es vor einem Jahr hieß. Mittlerweile liegen die Zahlen für 2021 vor - mit einem neuen Rekord, wie es in einer Pressemitteilung heißt: "Das Finanzamt Amberg konnte 2021 Steuereinnahmen in Höhe von etwa 1,14 Milliarden Euro verbuchen."
Auch die Gründe dafür werden genannt: "Maßgeblich trugen dazu die deutlich gestiegenen Ergebnisse aus dem Bereich der Erbschaft- und Schenkungsteuer bei." Das Finanzamt Amberg sei in diesem Bereich für die gesamte Oberpfalz und den Nürnberger Raum zuständig. Doch nicht nur das: Auch die starke Baukonjunktur habe eine wichtige Rolle gespielt. Die Pandemie habe sich also nicht negativ ausgewirkt, denn auch die Einnahmen aus der Umsatzsteuer seien trotz der zeitweilig ermäßigten Steuersätze um etwa drei Prozent gestiegen. Besonders erfreulich findet Friedbert Seidel, der Leiter des Finanzamts Amberg, die Zunahme der Lohnsteuer um fast sechs Prozent: "Dies zeigt eine Stabilisierung bei den Beschäftigungsverhältnissen in unserem Bereich."
Unzählige Anträge wegen Corona
Spurlos sei die Pandemie an der Behörde dennoch nicht vorübergegangen: Von März 2020 bis zum Jahresende seien mehr als 1000 zusätzliche Anträge auf Reduzierung der Einkommen-, Körperschaftsteuer und Gewerbesteuermessbeträge sowie unzählige Anträge auf Stundung und Aussetzung der Vollstreckung eingegangen. Seidel dazu wörtlich: "Daher wird es auch 2022 weitere Herausforderungen in allen Bereichen bei der Bewältigung und Aufarbeitung der wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise geben." Wegen der Pandemie ist das Finanzamt Amberg weiterhin für persönliche Gespräche im Servicezentrum am Kirchensteig "nur in dringendsten Fällen und nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung erreichbar".
Der Leiter richtet deswegen einen Appell an die Bevölkerung: "Es wäre wünschenswert, wenn die Bürgerinnen und Bürger die Steuererklärungen bevorzugt elektronisch abgeben würden. Alle Angelegenheiten können auch per Post, per Telefon oder per E-Mail erledigt werden." Sonstige Anträge beziehungsweise Steuererklärungen können laut Friedbert Seidel in den Postkasten eingeworfen werden.
Das gilt bei der Steuererklärung
Und noch etwas lässt der Behördenleiter wissen. Bei der Abgabe von Steuererklärungen für 2021 bleibe es bei Steuerpflichtigen, die ihre Erklärung ohne fremde Hilfe ausfüllen, bei der Abgabefrist 31. Juli 2022. Bei der Beauftragung eines Steuerberaters werde die Abgabefrist grundsätzlich bis 28. Februar 2023 verlängert.
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