Amberg
21.11.2023 - 13:26 Uhr

P-Seminar „Klosterbier“ am Decker-Gymnasium hat eigenes Bier gebraut

Im blauweiß dekorierten Gerhardingersaal der Dr.-Johanna-Decker-Schulen präsentierte vor kurzem das Projekt-Seminar „Klosterbier“ den rund 50 neugierigen Besucherinnen und Besuchern ihr selbstgebrautes Bier. Das Warten hat sich gelohnt.

Die Schülerinnen des P-Seminars "Klosterbier" beim Ausschank: Emilia Bauer (von links), Lilly Zagel, Jasmin Herz, Franziska Ascherl, Michaela Kölbl und Kursleiter Felix Keilwerth. Bild: DJDS AMBERG/Hendrik Rosenboem
Die Schülerinnen des P-Seminars "Klosterbier" beim Ausschank: Emilia Bauer (von links), Lilly Zagel, Jasmin Herz, Franziska Ascherl, Michaela Kölbl und Kursleiter Felix Keilwerth.

Seit Februar 2023 arbeiteten elf Schülerinnen des Decker-Gymnasiums in einem Projekt-Seminar unter der Leitung von Studienrat Felix Keilwerth daran, ein Bierfest auf die Beine zu stellen, auf dem sie ein selbstgebrautes Bier servieren können. Eventplanung, Budgetkalkulation, Marketing und natürlich viel chemisches Wissen über den Brauvorgang eigneten sie sich während dieser Zeit an. Erleichtert und stolz eröffneten sie nun, im Dirndl gekleidet, den Festabend, für den rund 150 Liter Bier bereitstanden.

Am Anfang informierten sie die Zuhörerinnen und Zuhörer kurz über die Geschichte des Biers, zu der natürlich das aus dem Jahr 1516 stammende Reinheitsgebot gehört: Aus Hopfen, Malz, Wasser und Hefe sollte das Bier hergestellt werden, ohne weitere Zutaten. Diese Regel war auch die Basis für Ambergs lange Biertradition, nach der bis in die 1970er Jahre hinein zehn verschiedene Brauereien für das flüssige Grundnahrungsmittel sorgten; heute sind es immerhin noch sechs. Die Tatsache, dass Amberg gut mit Brauereien versorgt war, könnte auch erklären, weshalb im Kloster der Armen Schulschwestern offenbar nicht gebraut wurde, soweit das P-Seminar in Erfahrung bringen konnte – im Gegensatz zu einer Reihe anderer Frauenklöster. „Höchste Zeit, dass wir das ändern“, sagte Studienrat Keilwerth schmunzelnd, sozusagen als eine kulinarische Fortschreibung der Klostertradition.

Zunächst Durststrecke

Anschließend gaben die Gastgeberinnen Einblicke in ihre ersten eigenen Brauversuche, die sie an der Schule durchführten. Obwohl sie die Rezepte aus dem Internet genau befolgten, machte das Fehlen geeigneter Ausstattung und mangelnde Erfahrung diese Phase zu einer Durststrecke. „Das hat eher weniger gut funktioniert“, erinnert sich Emilia Bauer an den wenig bierähnlichen Geschmack. Beim zweiten Anlauf war das Ergebnis zwar trinkbar, entsprach aber noch lange nicht den ambitionierten Zielen der Schülerinnen.

Professionelle Unterstützung

So beschlossen die Projekt-Teilnehmerinnen, sich bei den Profis Unterstützung zu suchen, die sie schließlich bei der Hausbrauerei Sudhang fanden. Arno Diener, Geschäftsführer der Hausbrauerei, unterstützte das Schulprojekt und freute sich, den jungen Frauen helfen zu können. Er schulte die angehenden Brauerinnen in Theorie und Praxis und lud sie in sein Sudhaus ein, um dort unter idealen Bedingungen zu brauen. Das Ergebnis – ein ungefiltertes, würziges Kellerbier – ließen sich die Anwesenden beim Bierfest im Gerhardingersaal sichtlich schmecken.

Studienrat Felix Keilwerth im Rückblick: „Der Brautag bei der Brauerei Sudhang war echt super und hat den Schülerinnen viel Spaß gemacht. Es war zwar ein langer Tag, aber eine total entspannte Atmosphäre, in der die Schülerinnen viel selbst mitarbeiten durften und viel übers Brauen gelernt haben.“ Dem kann Schülerin Christina Öttl nur zustimmen: „Das Bierbrauen vor Ort bei Herrn Diener hat uns begeistert. Wir durften selbst etwa beim Schroten des Malzes oder beim Schaufeln des Trebers Hand anlegen.“

Als bayerisches Begleitprogramm zur Bierverkostung traten die Amberger Schuhplattler „P.U.S.C.A. Bavaria“ auf. Teil der Gruppe waren auch Schülerinnen des P-Seminars „Klosterbier“. Zum Schluss händigte Arno Diener jeder P-Seminar-Teilnehmerin ein Brauzertifikat aus und bestätigte ihr damit, in die Geheimnisse des Bierbrauens eingeweiht worden zu sein.

 
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