Der Vorfall ereignete sich bereits am Mittwoch, 8. Juni, vermutlich im Zeitraum zwischen 5.30 und 15.30 Uhr. Wie die Polizeiinspektion Amberg damals mitteilte, hinterließen Unbekannte an einem Haus in der Altstadt mehrere Hakenkreuze. Zwei Amberg-Touristen wurden nun am vergangenen Wochenende auf die bis dahin noch nicht entfernten Schmierereien aufmerksam und übermalten sie kurzerhand in Eigenregie mit Farbe. Auf diese Aktion reagierte am Dienstag der Kreisverband Mittlere Oberpfalz der Partei Die Linke. In einer Pressemitteilung fordert er ein entschlosseneres Vorgehen gegen rechte Schmierereien im Amberg.
Zu Wort kommt in dem Schreiben auch die aus Schwandorf stammende Kreissprecherin Uschi Maxim. Sie dankt den beiden Urlaubern "für ihr entschlossenes Handeln, die seit Monaten in der Amberger Altstadt präsenten Hakenkreuze einfach selbst zu übermalen. Natürlich ist der richtige Weg, die Polizei zu verständigen, als selbst zum Pinsel zu greifen.“ Die Schmierereien seien aber „schon seit vielen Wochen polizeibekannt“ und immer noch zu sehen gewesen.
Maxim wörtlich: „Wir erkennen an, dass die Stadt hier an sich nicht zuständig ist und die Polizei versucht hat, den Eigentümer des Hauses zu kontaktieren. Wenn dieser aber nicht reagiert, muss es doch dann trotzdem eine bessere Lösung geben, als diese verfassungsfeindlichen und verbotenen Symbole einfach über mehrere Monate mitten im Amberger Stadtbild zu dulden.“
Ergänzt wird das Schreiben durch eine Aussage von Dominik Hopperdietzel, Amberger Mitglied im Linken-Kreisvorstand: „Für die Zukunft möchten wir Polizei und Stadt zu einem schnelleren Eingreifen auffordern. Gerade in Zeiten zunehmender rechter Gewalt darf man über so etwas nicht leichtfertig hinwegsehen. Rechte Schmierereien sollten in einem weltoffenen und vielfältigen Amberg nicht geduldet werden.“
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