(exb) Die flächendeckende klinische Versorgung in Deutschland ist ein elementarer Bestandteil der Daseinsvorsorge. Diese darf nach Ansicht der SPD-Kreistagsfraktion nicht infrage gestellt werden, heißt es in einer Pressemitteilung. Aus diesem Grund unterstützt die SPD eine vom früheren Vorstand des Klinikums St. Anna in Sulzbach-Rosenberg, Klaus Emmerich, initiierte Petition mit dem Ziel, die Krankenhäuser in den Regionen zu erhalten. "Unser Krankenhaus ist sowohl von den Leistungen als auch personell gut aufgestellt. Deshalb gehen wir von keiner akuten Gefährdung aus", so Fraktionsvorsitzender Winfried Franz. Emmerich weist aber in seinem Rundschreiben an die Fraktionen darauf hin, dass in Deutschland gerade eine dramatische Zerstörung der gewachsenen Krankenhauslandschaft stattfinde. Ziel sei es, Geld einzusparen. Dafür sollten viele Krankenhäuser geschlossen werden.
Genau deswegen, so Reinhold Strobl, müsse man den Hinweis von Klaus Emmerich ernst nehmen, der besage, dass namhafte Institute und Berater bis zu 50 Prozent der bestehenden Krankenhäuser für eine Schließung vorschlagen. Dabei sei unklar, wie dann die medizinische Versorgung eines Großteils der Bevölkerung gewährleistet werden soll. In Pandemien würden Zustände wie in Italien oder England drohen, befürchtet Angelie Leißner. Sie wies darauf hin, dass dort das Gesundheitswesen konsequent kaputtgespart werde. "Gerade zu den Pandemiezeiten erleben wir, wie notwendig die bereits geschlossenen kleinen Krankenhäuser in den ländlichen Regionen wären", die aber bereits vom "Netz" genommen worden seien. "Wenn wir aber einer Abwanderung entgegenwirken und den ländlichen Raum stärken wollen, gehört dazu auch eine vernünftige Gesundheits- beziehungsweise Krankenhausversorgung vor Ort."
Gerade kleinere Krankenhäuser im ländlichen Raum seien für die flächendeckende nachhaltige Versorgung im medizinischen Bereich unverzichtbar. Deshalb, so Fraktionsvorsitzender Winfried Franz,setze sich die SPD-Kreistagsfraktion für den Erhalt der öffentlich-rechtlichen Krankenhausstruktur im Landkreis ein. Wie Klaus Emmerich informierte, würden die Pläne derzeit lediglich in Fachkreisen diskutiert. Problematisch sei es, wenn eine Ablenkung der Menschen durch die Corona-Pandemie erfolge. Laufend würden Krankenhäuser trotz der gegenwärtigen besonderen Belastungen geschlossen.
Reinhold Strobl: "Ich kann mich noch an Diskussionen auf den verschiedenen Ebenen der Politik erinnern, die besagten: Wir müssen Betten abbauen." Schon damals habe es Betten auf den Gängen gegeben, und heute müsste der Letzte einsehen, wie wichtig entsprechende Kapazitäten und ein gutes und ausreichendes Personal (mit entsprechender Bezahlung) seien.
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