Der Bauausschuss Amberg hatte sich in seiner Januar-Sitzung dafür ausgesprochen am Postweiher eine Photovoltaik-Freiflächenanlage errichten zu lassen. Nur Dieter Amann von der SPD stimmte dagegen, weil er die Meinung vertritt, dass es bessere und geeignetere Stellen in Amberg gibt, an denen eine Freiflächenanlage errichtet werden könnte: "Ich verstehe die Anlieger, wenn sie sagen, ich baue mir da ein Haus und dann muss ich auf eine schwarze Fläche starren." Im Vorfeld der Stadtratssitzung, die am Montag. 1. Februar, um 17 Uhr im ACC beginnt, zeigt sich die CSU-Fraktion laut einer Pressemitteilung ihres Vorsitzenden Matthias Schöberl gesprächsbereit: "Die Bürgerbeteiligung soll intensiv und gewissenhaft durchgeführt werden." Deutlich wird aber auch: Die CSU sieht in der Anlage grundsätzlich viele Pluspunkte und will daher "gangbare Wege" ausloten. Matthias Schöberl schreibt, dass er die Besorgnis, die mehrere Anwohner geäußert haben, nachvollziehen könne. "Wer hört, dass ein Gewerbegebiet erweitert und eine PV-Anlage beantragt wird, und dann noch ungeklärt ist, wie und wo eine mögliche Bahnstromtrasse verlaufen könnte, der kann verständlicherweise eine gewisse Beunruhigung verspüren." Daher sage die CSU den Anwohnern zu, ihre Sorgen auf jeden Fall ernst zu nehmen: "Wir werden uns jede Eingabe sehr gewissenhaft ansehen."
Daher wolle die CSU zunächst in das Verfahren einsteigen, um eine Detailplanung und breite Bürgerbeteiligung zu ermöglichen. In der ersten Abwägung ist laut Stadtrat Helmut Weigl deutlich geworden, dass keine Gründe vorlägen, das Vorhaben grundsätzlich zu verwerfen. Es sei auf jeden Fall geeignet, die Stadt in Sachen Energiewende voranzubringen. Weigl: "Dennoch werden wir die PV-Anlage natürlich nicht einfach durchdrücken." Die berechtigten Interessen der Anwohner müssten dagegen abgewogen werden. Weigl kündigte an, die CSU werde dazu Videokonferenzen und schriftliche Rückmeldungen anbieten.
Für Schöberls Vorgänger Dieter Mußemann ist "Kompromissbereitschaft" angezeigt: "Das Beste für die Anwohner, den Klimaschutz und die Stadtentwicklung herausholen", das sei das Ziel. Was wie die Quadratur des Kreises anmute, sei dennoch zu erreichen, wenn man auch andere Aspekte und Themen einbeziehe: Gewerbegebiet, Wohngebiet, Naherholungsgebiet und Energieversorgung beziehungsweise Energiedurchleitung dürfe man nicht jeweils separat betrachten. "Wir haben den Ehrgeiz, das richtig zusammenzupuzzlen", sagt Mußemann.
Matthias Schöberl ergänzt: "Will Amberg seine Klimaziele erreichen, muss auch verstärkt auf Photovoltaik gesetzt werden." Die CSU wolle vermeiden, "ständig Diskussionen um einzelne Standorte zu führen". Der Fraktionsvorsitzende in seiner Presseerklärung: "Wenn wir eine signifikante Senkung des CO2-Ausstoßes erreichen wollen, dann werden wohl neben Dachflächenanlagen auch Anlagen in der Fläche eine Rolle spielen müssen."
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