Poetry Slam der OTH: Duy Nguyen gewinnt den Dichterwettstreit

Amberg
22.11.2022 - 14:27 Uhr
OnetzPlus

Nach einer langen Pause fand im Wintergarten der OTH Amberg wieder ein Poetry Slam statt. Beim Dichterwettstreit präsentierten die Teilnehmenden selbstverfasste Texte. Der Studierende Dyu Nguyen begeisterte das Publikum und gewann den Slam.

Beim Poetry Slam der OTH Amberg traten am Montag, 21. November, fünf Poeten und Poetinnen im modernen Dichterwettstreit gegeneinander an. Die Texte der Bühnenkünstler waren unterhaltsam, gesellschaftskritisch, aber auch persönlich und gefühlvoll. In der ersten Runde durften die Dichter und Dichterinnen jeweils einen Text vortragen. Die Regeln: Die Texte der Teilnehmenden mussten aus der eigenen Feder stammen und durften nicht länger als sechs Minuten sein – Requisiten waren zudem verboten.

Texte zum Lachen und Nachdenken

Nach den Auftritten wählte das Publikum die beiden Finalisten: Duy Nguyen aus Amberg und Leonie Weindl aus Würzburg. Die beiden setzten sich gegen die Amberger Peter Schichtl, Manuel Sailer und Elias Bisse durch. Während Peter Schichtl als Slam-Neuling mit einem "Text über das Texte schreiben" auftrat, sprach Manuel Sailer in seinem Vortrag von "der Müdigkeit des Lebens". Elias hingegen präsentierte drei verschiedene kürzere Gedichte, besonders stach der Text im sehr speziellen sorbischen-wendischen Dialekt hervor.

Inspiration aus dem Alltag

Leonie Weindl übte Kritik an der Gesellschaft und setzte den Fokus auf mentale Gesundheit. Die 24-jährige Würzburgerin arbeitet selbst im Bereich der Sexualaufklärung und lässt sich im beruflichen und privaten Umfeld gleichermaßen inspirieren. Auch das Lesen von Zeitungen, speziell des Magazins "ZEIT" ist für sie eine Inspiration: "Das sind Themen, die mich einfach sehr bewegen."

Finalist Duy Nguyen überzeugte in der ersten Runde mit dem Liebesgedicht "Deine Augen". Der Text handelte von einer verlorenen Liebe, Kummer und dem Gefühl, wenn eine neue Person den Platz einnimmt. Im Finale beeindruckte er das Publikum mit einem gesellschaftskritischen Text, welcher besonders seinen asiatischen Hintergrund und damit verbundene Stereotype und Rassismus beleuchtete.

Auch ihm dient sein Alltag als Vorlage für seine Texte und Gedichte: "Manchmal sind es kleine Momente, wenn man lustig oder traurig ist und man den Grund dafür nicht weiß. Das zu umschreiben, inspiriert mich." Seine Texte kamen auch beim Publikum gut an. Im Finale entschied der Applaus der Zuschauer – je lauter, desto besser. Mit einem eindeutigen Ergebnis gewann der OTH-Student den Poetry Slam in Amberg.

Featured Artist Pauline Füg: Autorin mit viel Erfahrung

Auch ein bekanntes Gesicht der modernen Dichter-Szene war mit von der Partie: Pauline Füg startete den Dichterwettstreit als sogenannter "Featured Artist". Die 39-Jährige trat außer Konkurrenz an und stimmte das Publikum zu Beginn und nach der Pause ein. Die Autorin zählt zu den Urgesteinen der Poetry Slam-Szene.

Bereits seit 20 Jahren unterhält sie Menschen mit ihren Texten und Gedichten. In Amberg trug sie sowohl humorvolle Gedichte als auch nachdenkliche Texte vor. Sie startete mit einem kritischen Text über Geschlechterrollen, anschließend folgte ein Liebesgedicht angelehnt an Shakespears Sonnet 97 "How like a winter" mit vier Strophen.

Vor dem Finale begeisterte sie zudem mit einem Text aus DDR-Zeiten sowie einem Gedicht an den fiktiven Charakter Justus Jonas Bücherserie "Die drei ???". Poetry Slam ist laut Pauline Füg eine "bunte Tüte", man wisse nie, was man erwarte. Insgesamt aber hatten alle Teilnehmenden Spaß an der Veranstaltung und freuen sich bereits auf eine Wiederholung.

 
 

Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.