Poltz- und Gümbelstraße verwandeln sich in einen "Shared Space"

Amberg
10.03.2023 - 14:19 Uhr
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Die Poltzstraße im Amberger Eisbergviertel und die Gümbelstraße an der Sulzbacher Straße haben eine Gemeinsamkeit: Sie müssen neu gemacht werden. Das bringt aber auch eine wichtige verkehrsrechtliche Änderung.

Die Poltzstraße im Amberger Eisbergviertel wird verkehrsberuhigt. Dann parken auch die Autos am Straßenrand ganz "legal".

Wer durch die Poltzstraße im Eisbergviertel geht oder fährt, wird einige Dinge feststellen. Dass zum Beispiel die Fahrbahn ziemlich kaputt ist und dringend neu gemacht werden müsste. Oder, dass die Gehsteige – so weit sie diese Bezeichnung überhaupt verdienen – ziemlich schmal und damit unattraktiv für Fußgänger sind. Oder, dass einige der dort parkenden Autos nach den Buchstaben des Gesetzes eigentlich dort nicht stehen dürften, weil die Fahrbahn an dieser Stelle zu eng ist und die geforderte Durchfahrtsbreite von 3,05 Meter nicht mehr gegeben ist.

Es wird sich ändern, das hat der Verkehrsausschuss am Mittwoch beschlossen. Die Poltzstraße wird verkehrsberuhigter Bereich, ein "Shared Space", wie das neudeutsch heißt. Die Fahrbahn wird saniert, die Gehsteige verschwinden und die Autos sollen dort künftig in eigens eingezeichneten Parkbuchten stehen. Gleichzeitig wird die Fahrbahnentwässerung in die Straßenmitte gelegt, was die Anlieger beruhigen wird, denen bisher bei starkem Regen das Wasser in den Keller gelaufen ist. Nachteil ist, dass es auf der Straße dann nur noch acht Stellplätze für Autos geben wird, weil ja grundsätzlich im verkehrsberuhigten Bereich ein generelles Parkverbot gilt, Autos also nur in dafür ausgewiesenen Flächen stehen dürfen. "Mehr als zehn Autos stehen in der Poltzstraße sowieso nie drin", beruhigte Dieter Amann (SPD) die Gemüter. Die meisten der Anwohner würden ohnehin im eigenen Hofraum parken.

Alle haben gleiche Rechte

Ein Vorteil der neuen Regelung wird nach einmütiger Einschätzung des Verkehrsausschusses sein, dass nach der Beseitigung der Gehsteige dann tatsächlich die gesetzlich geforderte Durchfahrtsbreite neben den geparkten Autos erreicht wird. Für die Anwohner werde es sicher einer gewissen Gewöhnung bedürfen, so Ulrich Schaller, Leiter der Stabsstelle Mobilität. Schließlich haben Fußgänger im verkehrsberuhigten Bereich die gleichen Rechte wie sie Autos oder Fahrräder besitzen. "Dann ist gegenseitige Rücksichtnahme gefordert", so Oberbürgermeister Michael Cerny.

Wie mit der Poltzstraße wird nach Abschluss der dort laufenden Sanierung auch mit der Gümbelstraße verfahren. Auch dort gehen und fahren alle Verkehrsteilnehmer dann in einem Shared Space. Die Autos parken in den dafür vorgesehenen Buchten und Gehsteige braucht es dann auch nicht mehr. Aber vielleicht, so regte Dieter Amann (SPD), der seine Kindheit hier verbracht hat, am Mittwoch an, könne man an der Ausfahrt der Gümbelstraße in die Dr.-Robert-Strell-Straße einen Verkehrsspiegel mit Blick in Richtung Luitpoldhöhe anbringen. "Auch wenn Spiegel in Amberg keine große Tradition haben." Das soll jetzt auch noch geprüft werden.

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