Mit einem neuen Angebot eröffnete der Kneipp-Verein Amberg die diesjährige Freiluftsaison: Vorsitzende Evelin Hensel freute sich, im Beisein zahlreicher Gäste ein heuer angeschafftes, barrierefreie Armbecken vorstellen zu können. Am 17. Mai hätte der Verein in Nicht-Korona-Zeiten den 200. Geburtstag des Ideengebers Sebastian Kneipp feiern können. Nun, am Freitag, 18. Juni, verpasste der Verein mit der Saisoneröffnung ganz knapp den 124. Todestag (17. Juni).
Am Gedenkstein beim Kurfürstenbad kamen zum Saisonstart zahlreiche große und kleine Kneipp’sche Anwender zusammen – die Kleinsten unter ihnen aus dem Marienheim-Kindergarten. Sie sangen begeistert den Körperteil-Blues und durften mit kleinen, bunten Gießkannen auch gleich selbst Armgüsse ausprobieren. Den musikalischen Auftakt bestritt das Saxofonquartett des Max-Reger-Gymnasiums. Beim Aufbau des neuen barrierefreien Armbeckens hatten die Stadtwerke wertvolle technische Hilfe geleistet. Hensel dankte in diesem Zusammenhang Bäderleiter Günter Schwarzer, auch stellvertretend für die ganzjährige mustergültige Pflege der Kneipp-Anlage. Ebenso erwähnte Hensel, dass die Regierung die Anschaffung des Armbeckens bezuschusst hat.
Oberbürgermeister kommt mit Gießkanne
Zu den geladenen Gästen gehörten auch Marlene Groitl, die auf dem „Unterhof“ in Dürnsricht eine Kneipp-Anlage gebaut hat, und Elfriede Eusemann, Regionalbeauftragte des Kneipp-Landesverbands Bayern für Oberpfalz und Franken. Oberbürgermeister Michael Cerny, der mit E-Bike und eigener Gießkanne angeradelt kam, würdigte das Engagement des Kneipp-Vereins. Es freue ihn, dass die Anlage sehr gut angenommen werde. Cerny bedauerte, dass man wegen der Corona-Einschränkungen nicht das Jubiläum "25 Jahre Landesgartenschau" feiern konnte.
Bäderleiter Günter Schwarzer verwies darauf, dass das neue Armbecken behindertengerecht angelegt wurde, was zwei Seniorinnen aus dem Marienheim gleich vom Rollstuhl aus ausprobierten. Schwarzer betonte, dass die Initiative für die Errichtung des Armbeckens von Evelin Hensel ausgegangen sei. Er versicherte, dass die Stadtwerke auch in Zukunft den Kneipp-Verein unterstützen werden.
120 Wasseranwendungen
Hensel erläuterte kurz, warum sie alle Besucher bat, eine Gießkanne mitzubringen. Bei Kneipp begann nämlich alles genau damit. So behandelte er damals schon vor Wörrishofen erfolgreich viele erkrankte Mitstudierende, berichtete Hensel. Die Besucher der Eröffnungsfeier sollten zum Abschluss auch den Knieguss aus der eigenen Kanne machen. Laut Hensel kennt man etwa 120 verschiedene Wasseranwendungen: „Alle haben das gleiche Ziel: Sie erfrischen, regen den Stoffwechsel an, wirken durchblutungsfördernd und kräftigen bei regelmäßiger Anwendung das Immunsystem.“
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