Dr. Roland Brey, der Leiter des Gesundheitsamts Amberg, formuliert es mit Blick auf die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse so: "Unser Eindruck ist, dass Kinder nicht die große Rolle spielen bei der Verbreitung des Coronavirus." Oft laufe die Ansteckung eher anders herum, nämlich vom Erwachsenen auf das Kind: "Also dass eher die Eltern die Kinder anstecken als umgekehrt."
Lüften spielt eine große Rolle
Auch mit Blick auf die Rückkehr vom Homeschooling zum Unterricht in den Schulen im September vertreten die Kinderärzte laut Brey derzeit die Auffassung, "eigentlich könnten die Lehrer das größere Problem sein als die Urlaubs-Rückkehrer". Aber man müsse vorsichtig sein mit Äußerungen zu diesem Thema, schließlich sei in der Coronakrise "alles im Fluss", auch die Wissenschaft lerne selbst immer noch ständig dazu, wenn es um das neuartige Virus gehe.
Eines aber scheint inzwischen sicher zu sein: "Die Belüftung spielt eine viel größere Rolle als anfangs gedacht", erklärt Brey. Die Übertragung des Virus durch Tröpfcheninfektion und kleinste virushaltige Teilchen in der Luft (Aerosole) sei sehr bedeutend, deshalb sei es auch so wichtig, in Räumen für gute Durchlüftung zu sorgen. "Lieber öfter lüften als ständig desinfizieren", lautet Breys Tipp, der sich mit der Schul-Empfehlung der Kinderärzte deckt, viel zu lüften. Allerdings fragt sich der Gesundheitsamtsleiter auch, wie das mit dem Lüften wird, wenn es ab Herbst draußen kalt wird.
Gute Richtschnur für Schulen
Für den Schulbeginn im September hat Brey "keine besondere Empfehlung". Er sagt, "wir müssen uns nach dem richten, was von oben kommt" und verweist auf den "seit 31. Juli aktualisierten Rahmenhygieneplan: Das ist schon eine sehr gute Richtschnur" für die Schulen.
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