Die SPD-Fraktionen von Stadtrat und Kreistag befürworten alle Maßnahmen des Zweckverbands Nahverkehr Amberg-Sulzbach (ZNAS), die die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel attraktiver machen. Dies versicherten ihre Vorsitzenden, Birgit Fruth und Winfried Franz, bei einem Ortstermin am Amberger Busbahnhof. Eine gute Busanbindung im öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) komme nach Überzeugung der SPD sowohl der Amberger Geschäftswelt als auch der Gastronomie im Landkreis zugute. Wie Franz darlegte, sind sowohl Stadt als auch Landkreis von der notwendigen Reduzierung des Individualverkehrs überzeugt. Nach seinen Angaben unterstützen Stadt und Kreis den ZNAS jährlich mit jeweils 2,8 Millionen Euro. „Wir wollen den ÖPNV weiter stärken“, versicherte er. „Wir haben mit dem ZNAS gute Erfahrungen gemacht.“ Franz befürwortete weitere Kooperationen. Nach Auffassung der SPD-Politiker müsste der Freistaat mehr Mittel für den ÖPNV zur Verfügung stellen. Bislang, so ZNAS-Geschäftsführerin Christina Drick, erhalte der ZNAS über die Regierung der Oberpfalz jährlich zwischen 1,2 und 1,4 Millionen Euro als ÖPNV-Zuwendung.
Drick berichtete von erheblichen Problemen, momentan alle Linien wie gewohnt zu bedienen, da durch die hochkochende Pandemie Fahrer für längere Zeit ausfallen. Erschwerend komme hinzu, dass die Dieselpreiserhöhung die Unternehmer beutelt.
Der Zweckverband hat nach Angaben von Drick zuletzt viel Geld in den Busbahnhof investiert, beispielsweise durch barrierefreien Ausbau und digitale Abfahrtsanzeigen. Die Kundenberatung am Busbahnhof sei von 7 bis 17.30 Uhr besetzt. Es könnten dort auch Fahrkarten gekauft werden. Deutlich spürbar sei in Amberg der Zuspruch durch das 9-Euro-Ticket gestiegen. Momentan laufe eine Fahrgastzählung. Ein 365-Euro-Ticket wäre für den Zweckverband zu teuer, beantwortete Drick eine Frage aus den Reihen der Politiker.
„Wird es nach den aktuellen Fahrgastzählungen Reaktionen seitens der ZNAS geben?“, fragte Richard Gassner aufgrund seiner Beobachtung, dass Busse manchmal leer fahren. Ja, der ZNAS werde darauf reagieren, sagte Drick. So werde man die Linie 490 vom Bahnhof ins Industriegebiet Schafhof nach Vertragsende einstellen. Drick rechnet damit, dass der Zweckverband 2025 ein neues Konzept für Amberg vorlegen wird. Das Umland sei später an der Reihe. Relativ gut angenommen werde das Rufbus-Angebot im Landkreis. In der Diskussion kamen auch Vorschläge wie Ruf-Taxi oder Baxi (wie im Landkreis Cham) in frequenzarmen Tagesszeiten. Auf Fragen von Reinhold Strobl berichtete Drick, das der ZNAS eine Buslinie Amberg-Wernberg plane. Zufriedenheit bestehe bei den Eltern offenbar mit dem Schulbusverkehr, wie der Schulleiter der Sulzbach-Rosenberger Krötensee-Schule feststellte.
Birgit Fruth brachte zwei aktuelle Amberger Anliegen ins Gespräch. So werde der von der SPD seinerzeit angeregte Altstadtbus wohl nicht zufriedenstellend angenommen, was Christina Drick bestätigte. „Offenbar sind die von uns befragten älteren Leute noch gut zu Fuß“, so ihre aktuelle Erkenntnis aus einer Passantenbefragung. Wahrscheinlich sollte man die Linienführung durch die Altstadt überprüfen und ändern, gab Fruth zu bedenken. Es kam auch der Vorschlag, den Bus kostenlos anzubieten. Dieter Amann erinnerte daran, dass es früher in der Ziegelgasse eine stark nachgefragte Haltestelle für den Eisberg-Bus gab.
Fruth brannte noch ein Problem auf den Nägeln: An der Haltestelle in der Fuggerstraße auf Höhe des Einkaufsmarktes bräuchten gerade ältere Leute für schlechtes Wetter unbedingt ein Buswartehäuschen, so ihre Überzeugung. Der ZNAS sollte mit dem Besitzer des Geländes rund um den Einkaufsmarkt sprechen, ob er denn nicht ein paar Quadratmeter für das Aufstellen eines Wartehäuschen abtreten wolle.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.