Die Amberger Basilika hat am Martinstag ihr Patrozinium – das ist jedes Jahr ein Grund zum Feiern, diesmal gab es aber noch einen weiteren. Denn pünktlich zu diesem Festtag waren die sanierten Glocken im Turm von St. Martin alle wieder einsatzbereit. Neun sind es insgesamt. Die zwei kleinsten werden schon lange nicht mehr geläutet, weil dies nur von Hand möglich ist. Aber die sieben größeren, die das Hauptgeläut bilden, sind jetzt alle wieder in Betrieb, in unterschiedlichen Kombinationen, je nach Tag und Anlass.
Wer genau hinhört, wird feststellen, dass das Geläut an Werktagen anders klingt als an den Sonntagen. Und zu besonderen Festtagen erklingen sogar alle sieben Glocken: Beim Festgottesdienst zum Patrozinium am Donnerstagabend war dies das erste Mal der Fall. Die beiden größten Glocken waren zuvor seit Jahren nicht mehr in Betrieb, eine kleinere sogar seit mindestens 60 Jahren. So war es selbst für Pfarrer Thomas Helm das erste Mal, dass er das komplette Geläut "seiner" Basilika in einem Gottesdienst hörte.
Schon sehr lang nicht mehr benutzt worden sind auch die sogenannten "Zachäusfahnen" – lange Banner, die einst zur Kirchweih am Turm befestigt wurden. Diese Fahnen sind heute allgemein selten geworden. Andernorts sind sie rot-weiß, in St. Martin aber sind sie gelb-weiß. Pfarrer Thomas Helm und Mesner Thomas Pesold nahmen das Patrozinium zum Anlass, um diese Tradition neu zu beleben: Am frühen Morgen stiegen die beiden im Martinsturm hoch bis zum Umlauf unter der Uhr, um dort am Geländer in den vier Himmelsrichtungen die langen Holzstangen mit den "Zachäusfahnen" anzubringen. Nur am Donnerstag hingen sie dort, sollen aber künftig wieder öfter zu sehen sein – zu besonderen Anlässen in der Pfarrei St. Martin.




















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