Amberg
30.09.2018 - 15:36 Uhr

"Starkes Signal für Amberg"

Zu der Nachricht, dass Siemens ein Digitalisierungszentrum an das Elektronikwerk angliedern will, gibt es einen nicht unwesentlichen Zusatz: Begleitend entsteht auch an der OTH ein Digitallabor.

Die Hauptpforte beim Siemens-Werk in Amberg. Am firmeneigenen Sportgelände soll schon im nächsten Jahr das neue Digitalisierungszentrum entstehen. Oberbürgermeister Michael Cerny spricht von einem „Leuchtturm für Amberg.“ Bild: Petra Hartl
Die Hauptpforte beim Siemens-Werk in Amberg. Am firmeneigenen Sportgelände soll schon im nächsten Jahr das neue Digitalisierungszentrum entstehen. Oberbürgermeister Michael Cerny spricht von einem „Leuchtturm für Amberg.“
Amberg21.09.2018

Der Amberger Hochschul-Campus bekommt den Zwilling vom Siemens-Werk: "Entstehen sollen zwei für beide Seiten nutzbare Digitallabore, eins im neuen Digitalisierungszentrum bei Siemens und ein weiteres am Campus der Hochschule in Amberg", verdeutlicht OTH-Präsidentin Andrea Klug auf Nachfrage. "Diese Labore sind als Innovativer Lernort ein wichtiger Bestandteil des Konzepts Digitaler Campus." Das bayerische Kabinett hatte in seiner Sitzung im Juli dafür grünes Licht gegeben.

"Siemens ist einer unserer langjährigsten und engsten Kooperationspartner im Bereich Automatisierungstechnik, Robotik, Digitalisierung in der Industrie", erklärt Klug. "Diese hervorragende Kooperation wird mit dem neuen Innovativen Lernort noch weiter ausgebaut und vertieft." Der neue Innovative Lernort werde Studium, Lehre und Forschung bereichern. Er biete für die Studenten eine optimale Basis, Erfahrungen mit modernster Technik zu sammeln. Für die Lehrenden eröffne sich die Möglichkeit, Forschen und Lehren voranzutreiben.

Begeistert zeigt sich Oberbürgermeister Michael Cerny über die Entwicklung. Die Errichtung des Siemens-Digitalisierungszentrums im Bereich des ehemaligen Siemens-Sportheimes sei für die Stadt Amberg ein Projekt von "extrem positiver Wirkung". Der Konzern setze damit ein starkes Signal und mache deutlich, dass das Amberger Werk das Leitwerk des Unternehmens im Bereich der Automatisierung und Digitalisierung ist. "Dies ist auch für die Mitarbeiter am Standort eine wichtige Botschaft."

Auch für das Image der Stadt sei das Projekt positiv. "Die historische Altstadt ist ja nur ein Teil unseres Markenkerns. Dass die Amberger Wirtschaft eine herausragende Position im Themenbereich Automatisierung und Industrie 4.0 einnimmt, ist vielen Ambergern nicht bewusst", sagt Cerny. Mit dem Digitalisierungszentrum bekomme diese herausgehobene Position nun auch einen "baulichen Leuchtturm". Es werde ja auch Ziel von vielen Besuchern sein, die Amberg künftig neu entdecken. Michael Cerny: "Auf diese Weise werden neue positive Impulse für den Handel, die Gastronomie und Hotellerie entstehen."

Kommentar:

Digital zum Anfassen

Wer immer noch davon spricht, dass der digitale Wandel kommt, der sollte diese Aussage überdenken. Der digitale Wandel kommt nicht – er ist längst da. Und er krempelt den Alltag auch im beschaulichen Amberg um. Die Siemens-Mitarbeiter wissen das längst. Ihre Fabrik gilt als Vorzeige-Werk für „digitalisierte Arbeitsabläufe“. Eine abstrakte Beschreibung für das, was da unser aller Leben verändert.
Schon bald wird das Ganze anschaulich. Das neue Projekt am Siemens-Standort soll vor allem Gästen und Besuchern zeigen, welche Möglichkeiten die globale Vernetzung von Daten bietet. Was da im Süden der Stadt entsteht, ist deswegen auch so etwas wie eine Ausstellungshalle für einen weltweiten Megatrend. Ein Schauraum, der sich mit dem Thema der Zukunft befasst. Das passt zu Amberg. Museen, die sich der Vergangenheit widmen, haben wir ja schon.

Uli Piehler

 
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