Amberg
19.02.2020 - 20:10 Uhr

"Stunde der Wintervögel" ausgewertet: Immer mehr Eichelhäher

Die Stunde der Wintervögel liefert einen Überblick über die Vögel, die in Deutschland überwintern. Von 10. bis zum 12. Januar waren wieder alle Naturfreunde aufgerufen, mitzuzählen. Jetzt sind die Zahlen ausgewertet.

Heuer gibt es überdurchschnittlich viele Eichelhäher melden der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Naturschutzbunds (Nabu). Hier hat einer in einem Garten eine Erdnuss gefunden. Bild: Georg Wendt/dpa
Heuer gibt es überdurchschnittlich viele Eichelhäher melden der Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Naturschutzbunds (Nabu). Hier hat einer in einem Garten eine Erdnuss gefunden.

An der Mitmachaktion von Landesbund für Vogelschutz (LBV) und Naturschutzbund (Nabu) haben diesmal 310 Landkreisbewohner und 66 Amberger teilgenommen. Sie haben im Januar eine Stunde lang in ihren Gärten Vögel gezählt. Bei 94 Prozent der eingereichten Meldungen kommt die Kohlmeise vor, bei 90 die Amsel und bei 80 die Blaumeise. Auffällig ist die deutlich gestiegene Zahl der Eichelhäher.

Viel Futter für den Nussgackel

Das vermehrte Auftreten des Nussgackels ist laut Pressemitteilung des LBV auf ein außergewöhnlich hohes Angebot an Eicheln zurückzuführen, das es 2018 in Nordosteuropa gab. Die Vogelfreunde konnten 281 dieser Tiere im Landkreis und 39 in Amberg beobachten. Das entspricht in beiden Fällen dem Zweieinhalbfachen an Eichelhähern, verglichen mit dem Vorjahr. Im Landkreis wurden je Garten durchschnittlich insgesamt 42 Vögel beobachtet (sieben mehr als auf Bayernebene). Wie 2019 belegt die Kohlmeise den ersten Platz, gefolgt vom Feldsperling. Dritter ist der Haussperling. Die Zahl der Grünfinke geht stetig zurück: Während 2019 durchschnittlich noch vier Vögel je Garten gezählt wurden, sind es heuer nur noch zweieinhalb.

Wieder mehr Amseln

Die Amsel erholt sich nach einem Einbruch 2018 (0,4 Amseln je Garten mehr gesichtet). Das zeigt sich auch in Amberg, wo die Amsel von Platz sechs auf vier hüpft. Die Blaumeise klettert in Amberg von Platz fünf auf drei. Die Kohlmeise ließ sich am zweithäufigsten blicken. Die Amberger Liste startet mit dem Haussperling (auch bundesweit Erster).

Feldsperling, Buchfink und Stieglitz wurden heuer in der Region weniger gesehen. "Bei den milden Temperaturen ohne Schnee am Zähl-Wochenende haben viele Vögel vermutlich noch genug Nahrung in der Natur gefunden und deshalb weniger die bayerischen Gärten besucht", schreibt der LBV. Die Feldvögel Elster und Türkentaube werden immer mehr in Siedlungsgebieten gesichtet. Deshalb fiel der Zuwachs in Amberg stärker aus. Das Rekordjahr 2019 des Erlenzeisigs ist vorbei: Er wurde nur noch in 12 Prozent der Gärten dokumentiert.

Niedermurach04.01.2019
Rangliste:

Stadt Amberg

1. Haussperling (413)

2. Kohlmeise (323)

3. Blaumeise (227)

4. Amsel (188)

5. Feldsperling (186)

6. Elster (86)

7. Türkentaube (77)

8. Grünfink (48)

9. Eichelhäher (39)

10. Kleiber (39)

Rangliste:

Landkreis Amberg-Sulzbach

1. Kohlmeise (1607)

2. Feldsperling (1570)

3. Haussperling (1377)

4. Blaumeise (1144)

5. Grünfink (591)

6. Amsel (590)

7. Elster (422)

8. Eichelhäher (281)

9. Goldammer (228)

10. Buchfink (220)

 
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