Amberg
28.01.2021 - 13:52 Uhr

Teurer Notdienst per Internet: Ambergerin sollte 900 Euo zahlen

Nicht nur Online-Einkauf kann ganz schön teuer werden, wenn man dabei an Betrüger gerät. Eine Ambergerin wurde nun für eine andere Art von Internet-Bestellung ordentlich zur Kasse gebeten. Es ging um ein verstopftes Abflussrohr.

Übers Internet hat eine Ambergerin einen Rohrreinigungsdienst bestellt. Der bat die Frau dann ordentlich zur Kasse - jetzt ermittelt die Polizei. Symbolbild: Jochen Lübke/dpa
Übers Internet hat eine Ambergerin einen Rohrreinigungsdienst bestellt. Der bat die Frau dann ordentlich zur Kasse - jetzt ermittelt die Polizei.

Die Amberger Polizei nimmt einen aktuellen Vorfall aus Amberg zum Anlass, um vor unseriösen Handwerkern zu warnen. Die sind schon öfter Thema im Polizeibericht gewesen, bislang allerdings meist wegen Pflaster- oder Dachdeckerarbeiten. Diesmal ging es um ein verstopftes Abwasserrohr. Eine Ambergerin (39), die sich mit diesem Problem konfrontiert sah, bestellte übers Internet einen Notdienst. Tatsächlich kam dann ein Rohrreinigungsdienst mit Firmensitz in Dresden – "und verlangte nach einer Stunde Arbeit den stolzen Preis von fast 900 Euro", wie die Amberger Polizei mitteilt.

Amberg10.09.2020

Die Kundin weigerte sich, diese Summe zu zahlen. "Nach längerer Diskussion einigten sich die Auftraggeberin und der Dienstleister auf einen Betrag von 250 Euro", berichtet die Polizei über den Ausgang dieser Geschichte. Eine Quittung habe die Frau aber nicht bekommen. Und weil ihr die ganze Vorgehensweise dieses "Notdienstes" sauer aufgestoßen war, erstattete sie Anzeige bei der Polizeiinspektion Amberg. "Dort ermitteln die Beamten jetzt wegen Betrugs gegen die Handwerker", teilt Pressesprecher Achim Kuchenbecker mit. Er nimmt den Vorfall zum Anlass, um Tipps "zum Schutz vor unseriösen Handwerkerleistungen" zu geben:

  • Genau informieren: Informieren Sie sich gut über die herausgesuchte Firma. Fragen Sie konkret nach dem Firmensitz und möglichen Anfahrtskosten. Vereinbaren Sie einen Fixpreis für die von Ihnen geschilderte Leistung.
  • Nicht unter Druck setzen lassen: Unterschreiben Sie einen Auftrag nur, wenn Sie alles verstanden haben. Bestehen Sie auf eine Rechnung. Lassen Sie sich nicht durch Drohungen mit der Polizei oder mit Inkassounternehmen unter Druck setzen.
  • Hilfe holen: Rufen Sie die Polizei unter 110, wenn Sie bedroht werden. Holen Sie wenn möglich Nachbarn hinzu, die den Vorfall bezeugen und Sie bestärken können.
  • Rechnung prüfen: Wenden Sie sich an eine Verbraucherzentrale, wenn Sie Fragen zur Rechnung haben.
  • Anzeige erstatten: Scheuen Sie sich nicht, Anzeige bei der Polizei gegen die Firma zu erstatten.
 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.