Vor 85 Jahren schlug die bittere Abschiedsstunde für die Haager und Langenbrucker im Landkreis Amberg-Sulzbach: 3500 Menschen aus 58 Ortschaften, Gehöften und Weilern mussten bei der Erweiterung des Übungsplatzes 1938 ihre angestammte Heimat verlassen. Darunter fielen auch Haag und Langenbruck. Zurück blieben die Gräber der Verstorbenen.
„Unsere Augen stehen voll Tränen, unser Herz, es schlägt so still, wenn wir an den Abschied denken, achtunddreißig im April“, schrieb einst der Heimatdichter Erhard Trummer, ein gebürtiger Haager, in seinem Wanderlied. Weiter heißt es darin: "Wenn wir ferne sind und weit, wer wird denn am Grabe beten zur Allerseelenzeit?" Seit 1992 beantworten die Nachfahren der ehemaligen "Hoocher" und Langenbrucker mit einem Gräbergang zu den Friedhöfen Haag und Langenbruck diese Frage. So auch in diesem Jahr, dank der Erlaubnis der US Army, die Command Sergeant Major Hermes F. Acevedo und Pressesprecher Franz Zeilmann vertraten.
Werner Stubenvoll, dessen Großvater Martin Stubenvoll einst Bürgermeister in Haag war, übernahm wieder die Organisation der Fahrt und erzählte aus seinen Erinnerungen. Franz Zeilmann gab dazu Einblicke in das aktuelle Geschehen am Standort der US-Garnison Bavaria. Die Mitreisenden im gut gefüllten Bus hörten aufmerksam zu.
Unter den Teilnehmern war auch Vilsecks Bürgermeister Hans-Martin Schertl. Er legte in beiden Gedenkstätten Kränze nieder als Zeichen der dankbaren Erinnerung und des stillen Gedenkens seitens der Stadt Vilseck. Zugleich dankte Schertl der US-Army für die Pflege und Unterhalt der Gedenkstätte im Südlager, wo erst kürzlich ein größerer Arbeitseinsatz der US Standortverwaltung am Friedhof anberaumt war. Um den Haager Friedhof kümmert sich seit jeher das Schießbahnpersonal der Bundeswehr mit Platzmeister Harald Balscher. Vilsecks Stadtpfarrer Pater Robin Xavier sprach Gebete und Fürbitten und segnete die Gräber.
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